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ENTDECKEN









































        Die  verspielte  Leichtigkeit  der  Deplazer-Gemälde
        verleiht mir Schwung und ich steige im Dorf wei-
        ter hinauf. Beim Überqueren der Brücke fallen mir
        Lampions auf. Es ist das Werk von Nevin Aladag.
        Wie kleine Raumschiffe schweben sie über dem gur-
        gelnden Bachlauf. Später, wenn ich zurückkehre von
        meiner Entdeckungstour, leuchten sie in der Abend-
        dämmerung und sorgen für noch mehr Zauber.

        Jetzt  aber geht’s  weiter bergauf.  Mein Ziel ist  ein
        Schuppen weiter oben im Wiesengelände. Zu die-
        sem führen vom Steilhang oberhalb zwei parallel
        laufende Trockenmauern. Das ist eher selten. Die
        Bauern schützten damit das Gehöft vor Sturzbächen
        und leiteten das Wasser in die Wiesen neben dem
        Gebäude um.
        Der Künstler Christian Hörler lenkt den Blick des Be-
        trachters auf diese seltene Baukunst und setzt am
        Ende der Mauern mit einem Steinquader ein abrup-
        tes Ende. Ganz ohne Mörtel ist der wuchtige Quader
        nach alter Manier gebaut. Allerdings schimmert er
        hell, sein Pendant, die beiden Trockenmauern, da-
        gegen dunkel, verwittert und von Moos und Flechten
        bewachsen.


        So stehen alt und neu im Widerstreit, zeigen Ver-
        gänglichkeit und Tradition Hörlers Gedanken dazu.





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