Page 3 - Aude Sapere 02.2020
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Beiträge zur klassischen Homöopathie
Veränderung bewirken
Schlägt man in einem Lexikon nach, so findet man verschiedenste Begriffe, mit denen „Dynamik“ er- klärt wird. Musiker, Politiker, Physiker und viele Andere haben eine eigene Definition. Dynamik wird im Duden als die auf Veränderung ausgerich- tete Kraft beschrieben, ein deutsches Synonym dazu ist Triebkraft. Allen gemeinsam ist es, Verän- derung zu bewirken. Der Mensch sehnt sich einer- seits nach Sicherheit und hängt am Gewohnten, Veränderungen können zu Widerstand führen und können Angst auslösen, sind aber notwendig. Kraft aufbringen bedeutet auch Anstrengung und diese Anstrengung braucht es, Veränderungen herbeizuführen und ein Ziel zu erreichen. Verän- derung ist auch Entwicklung und Bewegung. Wo wäre nun die Menschheit ohne Triebkraft?
Auch in der Homöopathie kennen wir die positive Wirkung der Dynamis, bzw. die Lebenskraft täglich in unseren Praxen. So schreibt Hahnemann im ORG6, §20: „Diese im innern Wesen der Arzneien verborgene, geis- tartige Kraft, Menschenbefinden umzuändern und da- her Krankheiten zu heilen, ist an sich auf keine Weise mit bloßer Verstandes-Anstrengung erkennbar; bloß durch ihre Aeußerungen beim Einwirken auf das Befin- den der Menschen, läßt sie sich in der Erfahrung, und zwar deutlich wahrnehmen“. Durch den Anstoß einer kleinsten Gabe schafft der Organismus große Verände- rungen bis hin zur Genesung.
In der Anmerkung zu §11 schreibt Hahnemann: „Auf die beste Art dynamisirter Arzneien kleinste Gabe, wo- rin sich nach angestellter Berechnung nur so wenig Materielles befinden kann, daß dessen Kleinheit vom besten arithmetischen Kopfe nicht mehr gedacht und begriffen werden kann, äußert im geeigneten Krank- heits-Falle Heilkraft als große Gaben derselben Arz- nei in Substanz. Jene feinste Gabe kann daher fast ein- zig nur die reine, frei enthüllte, geistartige Arznei-Kraft enthalten, und nur dynamisch so große Wirkungen vollführen, als von der eingenommenen rohen Arznei- Substanz selbst in großer Gabe, nie erreicht werden konnte“. Dieses „nicht begreifen können“ durch die „besten arithmetischen Köpfe“ stellt uns immer wie-
der vor Probleme. Nicht innerhalb der Homöopathie- gemeinde, da wir die Kraft der Arzneien ja täglich er- leben, aber im Diskurs mit der homöopathischen Außenwelt. Nichts was mit den herkömmlichen wis- senschaftlichen Nachweismethoden beweisbar ist, wird akzeptiert.
Kraft für die Homöopathie
In der Bevölkerung schaut es da ganz anders aus. Im Auftrag des DZVhÄ wurde vom Institut für Politik- und Sozialforschung FORSA bei gut 1000 zufällig ausge- wählte Personen ab 18 Jahren eine repräsentative On- line-Umfrage zur Einstellung der deutschen Bevölke- rung zur Anwendung von homöopathischen Arzneimit- teln und Therapien, u. a. bei einer „Corona-Infektion“ durchgeführt.
Etwa die Hälfte der Befragten gab an, sich große bis sehr große Sorgen um die eigene Gesundheit und die naher Angehöriger bzgl. einer Covid-19-Infektion zu machen. Entsprechend zeigten sich über Dreiviertel in- teressiert an Präventionsmaßnahmen, die über die ak- tuellen Empfehlungen hinausgehen.
Gäbe es Informationen über die Wirksamkeit eines homöopathischen Präparates gegen Corona, empfän- den mehr Frauen (33 %) als Männer (15 %) das als sehr wichtig. Hätte sich ein solches bereits bei anderen Epidemien als erfolgreich erwiesen, würde eine deutli- che Mehrheit dieses unbedingt oder sehr wahrschein-
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Foto: Fischbacher


































































































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