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FOKUS | Open Data | 20
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derheit bei der Veröffentlichung auf dem Open- Data-Portal im Gegensatz zur Veröffentlichung auf anderen Webseiten sei es, so Özdemir, dass die Datenveröffentlichenden auch die Lizenzen beziehungsweise Nutzungsbedingungen für die veröffentlichten Daten angeben müssen.
Einen Schritt weiter gehen will der Senat mit dem geplanten Berliner Data Hub. „Bei dem Ber- liner Data Hub handelt es sich um eine zentrale gesamtstädtische Datenmanagement-Plattform. Der Fokus liegt zunächst auf der Einbindung der Daten aus der Berliner Verwaltung. Perspektivisch sollen Applikationen bereitgestellt und auch Daten von Dritten eingebunden werden“, erläutert die Open-Data-Verantwortliche. Dieser Hub solle als übergreifende Datenmanagementplattform eine Vielzahl von bestehenden Plattformen sowie Systemen über Schnittstellen verknüpfen, unter anderem das Open-Data-Portal des Landes Berlin. Den Datennutzenden, darunter Wirtschaft, Wis- senschaft, Verwaltung und Bürger, soll der Ber- liner Data Hub das Teilen, Abrufen, Speichern und Bearbeiten von städtischen Daten ermöglichen. Hierdurch eröffnen sich laut Özdemir vielfältige Möglichkeiten und Potenziale, beispielsweise in Hinblick auf neue Anwendungen und Geschäfts-
modelle, die aus den Daten entstehen kön- nen. Die Blaupause für den Berliner Data Hub soll der FUTR HUB liefern. In der Urban Tech Repu- blic der Tegel Pro- jekt GmbH entsteht aktuell mit diesem Kompetenzzentrum für urbane Daten eine Open-Data-In- frastruktur, an der sich alle Unterneh- men auf dem frü- heren TXL-Flugha- fengelände beteili- gen (siehe Interview auf Seite 26). Ein sol- cher Anwendungsfall für den Berliner Data Hub könnte auch die geplante Plattform „OpenData4Busi- ness“ der IHK Berlin werden, sagt Pub- lic Affairs Manager
Holst. Erste Gespräche zwischen der Kammer und Projektpartnern laufen.
Laut IHK-Präsident Stietzel hat sich in den gut zehn Jahren seit dem ersten Open-Data-Strategie- papier des Berliner Senats auf diesem Gebiet zwar einiges bewegt. „Wenn wir allerdings schauen, wie Open Data in anderen Ländern wie Groß- britannien oder in kleinerem Maß auch in Ham- burg schon heute vorgelebt wird, sollte uns das als internationale Metropole hinsichtlich unse- res eigenen Vorgehens zu denken geben. Unser Anspruch sollte sein, mit der angekündigten Aktu- alisierung der Open-Data-Strategie und dem Aus- bau der städtischen Dateninfrastruktur die Lücke zu schließen und Berlin zu einem Vorreiter bei Open Data zu machen.“
Startschuss fürs Dateninstitut
Auch die Bundesregierung treibt – wie im Koali- tionsvertrag festgeschrieben – das Thema Open Data voran. Im Oktober 2022 fiel der Startschuss für ein neues Dateninstitut. Es soll das Teilen von Daten und deren Nutzung fördern sowie die Stan- dardisierung vorantreiben. Der Gründungskom- mission gehört als Vertreterin der Wirtschaft die Berliner Unternehmerin Nicole Büttner-Thiel an. Als erste Anwendungsfälle schlug die Kommission drei Fälle vor: eine Plattform für Mobilitätsdaten für Kommunen, eine Verwaltungsdatenplattform zur Verbesserung von Politikentscheidungen am Beispiel der Gaspreisbremse sowie eine For- schungsförderung zum Thema Long Covid. Dabei sollen Open Data im Mittelpunkt stehen.
In einer Stellungnahme der Deutschen Indus- trie- und Handelskammer (DIHK), für die auch die IHKs konsultiert wurden, heißt es: „Das Datenin- stitut sollte als übergeordnetes Ziel die effektive Datenverfügbarkeit für Wirtschaft und Wissen- schaft erhöhen. In Bezug auf Daten aus der öffent- lichen Hand bedeutet dies vor allem, die bereits zur Verfügung stehenden Daten auch tatsächlich nutz- bar zu machen und Behörden auf dem Weg zur Bereitstellung zu unterstützen.“ Wie viel Potenzial in den Datenschätzen steckt, das wird zwar Poli- tik und Wirtschaft immer stärker bewusst. Doch noch stoßen viele Unternehmen beim Austausch von Daten auf Hürden. Dazu gehören auch unzu- reichende Rahmenbedingungen, die die Digitali- sierung ausbremsen. In ihrer jährlichen Digitali- sierungsumfrage, für die die IHK Berlin zwischen NovemberundDezembervergangenenJahres300 Berliner Betriebe befragte, gaben 31 Prozent an, dass sie sich mehr Open Data wünschten. Bun- desweit waren es nur 24 Prozent. ■
IHK-Präsident Sebastian Stietzel sieht Open Data als Innovationsmotor und will Berlin zu einem Vorreiter in dem Feld machen
FOTO: AMIN AKHTAR