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Die dem Gekreuzigten zur Seite stehenden Figuren, wurden von dem Barlach-Schüler Prof. Schubert geschaffen und stellen ver- schiedene mögliche Haltungen gegenüber dem Geschehen dar.
Das Ensemble
der Kirchen in
Volksdorf
Heute: Kirche am Rockenhof
VON HELMER-CHRISTOPH LEHMANN, PROPST I.R.
In Volksdorf gibt es zur
Zeit sechs Kirchenge- bäude: die Kirche am Rocken- hof und die Kirche St. Gabri- el am Sorenremen (beide sind Kirchen der ev. luth. Kirchen- gemeinde Volksdorf), die Kir- che Heilig Kreuz an der Farmse- ner Landstraße (der röm.-kath. Pfarrei Sel. Johannes Prassek), die Lukas-Kirche der Christen- gemeinschaft am Rögeneck, die Kirche der neuapostolischen Kirchengemeinde am Eulen- krugpfad und die St. Michaels- Kapelle an der Farmsener Land- straße auf dem Gelände des Ev. Amalie-Sieveking-Krankenhau- ses des baptistischen Alberti- nen-Diakoniewerkes - ein Öku- menisches Ensemble.
Als ich 1964 nach Volks-
dorf kam, gab es nur die St. Michaels-Kapelle, erbaut 1958, und die namenlos geblie- bene Kirche am Rockenhof. Die Kirche „Heilig Kreuz“ war im Bau. Die drei weiteren wurden
in den Jahren 1968 - 1996 ge- baut.
Zwischenzeitlich entstanden und verschwanden: der Kö- nigreich-Saal der Zeugen Je- hovas in der Straße Vörn Bark- holt und das Gemeindezentrum St. Johannes der ev. luth. Kir- chengemeinde am Volksdorfer Damm (2002).
Mit allen noch vorhandenen sechs Kirchengebäuden verbin- det sich eine Jahrzehnte umfas- sende Entstehungs- und Ver- laufsgeschichte, die an dieser Stelle zu erzählen den Rahmen dieses Beitrags sprengen wür- de. Ich beschränke mich also bewusst darauf, die Kirchen in ihrer architektonischen Gestalt kurz vorzustellen, um Sie neu- gierig zu machen und zu ani- mieren, die Gebäude aufzusu- chen, um sich selbst so einen Einblick zu verscha en von ih- rer jeweiligen Ausstrahlungs- kraft.
Der weithin sichtbare Kirchturm trägt ein mit
Grundriss der Kirche am Rockenhof vor und nach dem Umbau
Kupfer gedecktes Satteldach. Die Glocken sollten von außen sichtbar bleiben, sind aber zum Wetterschutz hinter Schallu- ken verborgen. Das 14m hohe Kirchenschi besteht aus Back- stein, während das Gerippe aus Stahlbeton errichtet wurde, das an ein riesiges Wal schgerippe erinnert. Die Sitzplätze sind für 600 Besucher ausgerichtet.
Am dominantesten - nach Lage und Größe - ist die Kirche mit ihrem Turm (34 m hoch) auf dem Rockenhof (dem hochge- legten Teil des ehemaligen Ho- fes), einsehbar von den Zu- fahrtsstraßen Waldweg, Volks-
dorfer Damm, Eulenkrugstra- ße und Farmsener Landstra- ße. Geplant 1936/37 von dem Volksdorfer Architekten Wal- ter Ahrendt, wurde die Kirche am Erntedankfest, dem 5. Ok- tober 1952, eingeweiht. Zu- grunde liegt ihr ein von dem damaligen Pastor und späte- ren Propst Peter Hansen Peter- sen entwickeltes, klar erkenn- bares, theologisches Konzept. Am Grund- wie am Aufriss (s. Gra ken) ist deutlich ersicht- lich, dass sich die Architektur orientiert an dem dreigliedri- gen Taufbekenntnis, dem Apo- stolikum: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Sohn und den
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