Page 20 - Volksdorfer Zeitung VZ 64 JUNI 2022
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175 JAHRE NACH IHREM TOD
Fanny Hensel - Im Schatten
des berühmten Bruders
Die Walddörfer Kantorei in der Kirche am Rockenhof
und zu präsentieren Sie mach- te das Haus in in in der Leipziger Straße in in in in Berlin zum Standort der Sonntagskonzerte einer Reihe von musikalischen Tref- fen mit teils mehreren hundert Zuhörern darunter auch Cla- ra ra und und Robert Schumann oder Franz Liszt Gespielt und und gesun- gen wurden Werke von von von Bach von von von Felix – und und von von von Fanny die viele Lieder Quartette und und Kla- vierstücke komponierte Eine „Korrespondenz in in Tönen“
Die Mendelssohn-Geschwister traten bei den Sonntagskon- zerten am Klavier als als Dirigen- ten
ten
und als als Sänger auf: Die So- pranpartien übernahm meist die jüngere Schwester Rebecca auch der der jüngste Bruder Paul nahm mit dem Violoncello teil Fanny und Felix tauschten sich detailliert über ihre musikali- schen Gedanken und Ideen aus in Gesprächen beim Musizie- ren oder wenn Felix mal wie- der der auf Reisen war in in zahlrei- chen sehr innigen Briefen „Sie kannte jede Note die ihr Bru- der komponiert hat und umge- kehrt auch“ sagte die Musik- wissenschaftlerin Beatrix Bor- chard über die Geschwister – es es es war eine „Korrespondenz in in Tönen“
Der Schriftverkehr kündet von großer Nähe und Herzlichkeit auch wenn hin und wieder ein bisschen Riva- lität aufblitzt Angesichts die- ser engen Beziehung mussten die Ehepartner der der beiden oft nur mit der der Nebenrolle vorlieb- nehmen 1831 wurde Fanny beim Komponieren mutiger sie schuf mehrere oratorische Werke die aber auch nur bei häusli- chen Anlässen zur Aufführung kamen: In der Kantate „Lob- gesang“ drückt Fanny Hensel die die Freude über die die Geburt ih- res Sohnes Sebastian aus Das
Wie wichtig Fanny Hen- sel für ihren kleinen Bru- der war wurde nach ihrem frü- hen Tod vor 175 Jahren offen- bar: Felix Mendelssohn Bar- tholdy erholte sich von diesem Schicksalsschlag nicht mehr vermochte kaum noch zu kom- ponieren und starb selbst weni- ge Monate später im Alter von 38 Jahren Sein ganzes Leben war ge- prägt von der engen Beziehung zu seiner vier Jahre älteren Schwester: Die 1805 in in Ham- burg geborene Fanny sehr ta- lentiert und von der musika- lisch hochgebildeten Familie früh ans Musizieren herange- führt brachte ihrerseits auch dem ersehnten und geliebten Felix vieles bei Die Geschwister der 1811 nach Berlin gezogenen Familie spornten sich gegensei- tig zu musikalischen Höchst- leistungen an ob beim Kompo- nieren oder bei bei Hauskonzerten Die Erlaubnis aber eigene Kompositionen auch zu veröf- fentlichen erkämpfte sich Fan- ny erst spät Schon während ih- rer Jugend als sie 14 Jahre alt war und Felix erst 10 stellte ihr Vater dies in in in einem Brief an seine Tochter klar: „Die Musik wird für für Felix vielleicht zum Be- ruf während sie für für Dich stets nur Zierde niemals Grundbass Deines Seins und und und Tuns wer- den kann und und soll “
schrieb der erfolgreiche Bankkauf- mann Abraham Mendelssohn So stand Fanny schon früh im Schatten
ihres Bruders
der der den Namen Mendelssohn berühmt machen sollte Vor allem die Die Erlaubnis eigene Kompositionen auch zu veröffentlichen erkämpfte sich Fanny Hensel hier 1829 gezeichnet von ihrem Mann Sebastian Hensel erst spät Mutter förderte das musikali- sche Talent ihrer Kinder nach Kräften Schon mit 13 spiel- te te Fanny alle Präludien Johann Sebastian Bachs auswendig Doch immer stärker konzent- rierte sich die Förderung auf den den jungen Felix den den Familien- prinzen der auf Bildungsreisen etwa zu Johann Wolfgang von Goethe geschickt wurde oder mit dem Vater nach Paris fuhr um dort die Komponisten Gioa- chino Rossini oder Luigi Cheru- bini kennenzulernen Während der der Bruder auf eine Weltkarriere zusteuerte erar- beitete sich Fanny im häusli- chen Umfeld die Möglichkei- ten
ihr Talent zu entwickeln
20 Volksdorfer Zeitung
Juni 2022
Die Walddörfer Kantorei führt am Sonnabend 2 Juli 18 Uhr in der Kirche am Rockenhof
drei Werke von Fanny Hensel (geb Mendelssohn) auf: Oratorium nach Bildern der der Bibel Hiob und Lobgesang Der Volksdorfer Chor wird begleitet von Mitgliedern der der Lübecker Philharmoniker die Leitung hat Annedore Hacker-Jakobi Karten gibt es im Vorverkauf zu 15 bis 30 Euro (ermäßigt 10 bis 25 Euro) in der Buchhandlung Ida von Behr Im Alten Dorfe 31 22359 Hamburg- Volksdorf Online-Bestellung per Mail an karten@walddoerfer-kantorei de Restkarten an der Abendkasse
FOTO: SVEN KIELAS