Page 109 - Partaitagsbroschüre
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Ute Wellstein, Studioleiterin des Hessischen Rund- funks.
ner (Funk) haben mit rund 50 Interessierten diskutiert, wie sie mit der Digitalisierung in ihrer Branche umgehen. Zunächst stellte Stefan Leidner den Jugendkanal „Funk“ vor. Funk will 14- bis 29-Jährige auf verschiedenen Social Media-Plattformen mit öffentlich-rechtlichen Inhalten erreichen (siehe Infobox). Die Inhalte werden ausschließlich über Online-Plattformen wie YouTube, Facebook oder Instagram aus- gespielt und erreichen damit vorrangig die junge Generation. Auch der Hessische Rundfunk und die Radio/Tele FFH, zu der die Program- me HIT RADIO FFH, planet radio und harmony.fm gehören, müssen sich zunehmend fragen, wie sie ihre Inhalte im digitalen Zeitalter verbreiten und insbesondere jüngere Generationen weiter erreichen können. Beide haben betont, wie wichtig zielgruppenorientierte In- halte in sozialen Netzwerken sind und, dass Streaming-Dienste, wie
Mediatheken, immer beliebter werden. Klar ist, dass die Digitalisierung nicht nur das Programm, sondern auch die Nachrichtenvermittlung verändert hat. TV und Radio müssen auf die rasante Geschwindigkeit des Nachrichtenflus- ses noch schneller reagieren – nicht nur auf ihren klassischen Medien –, auch auf Twitter und Facebook. Gleichzeitig gibt es trotz neuer Medienformen keine Verdrängung der Klassischen – im Gegenteil, die Nutzerzahlen der Hessen- schau und von FFH steigen oder bleiben konstant, nur der Verbreitungsweg ändert sich und verlagert sich immer weiter ins Internet.
Welche Herausforderungen, die Digitalisierung für die Verbreitung der Programminhalte und damit auch die Mei- nungsmacht hat, stellten die Diskutanten heraus: Die Abhängigkeit von Plattformen wie Amazon, Google, Facebook & Co wird immer größer. Dabei stellen die Medienvertreter die klare Forderung an die Politik, den Zugang zu die- sen Plattformen so zu regulieren, dass dieser jedem Anbieter offen steht und die Inhalte im Netz neutral verbreitet werden. In dem Moment, wo öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten und private Anbieter vorrangig für die großen Streaming- und Video On Demand-Plattformen produzieren, werden die Plattformbetreiber zu den neuen Gatekee- pern und haben die Macht, über die Verbreitungsintensität von Meinungen zu entscheiden.
Der Abend hat gezeigt, dass der Rechtsrahmen, die Wirtschaftlichkeit und die gesellschaftliche Bedeutung der Me- dien im Wandel sind und auf dem Prüfstand stehen. Als CDU Hessen wollen wir diesen Wandel nicht nur hinnehmen, sondern gestalten. Immer unter der Maxime, der Aufgabe der Medien gerecht zu werden: Eine bestmögliche Basis für die Meinungsbildung und den politischen und gesellschaftlichen Austausch zu schaffen. Und eins ist zudem in der Diskussion deutlich geworden: Der regionale Standortvorteil der Programmangebote soll weiterhin im Vordergrund stehen: Qualitativ hochwertige News und Servicehinweise aus meiner Region können Amazon & Co nicht bieten; das können nur regionale Anbieter wie FFH und der Hessische Rundfunk mit Mitarbeitern vor Ort und Verwurzelung in unserem Bundesland.
INFOBOX FUNK
• Öffentlich-rechtliches Online-Medienangebot der ARD und des ZDF
• Online seit 1. Oktober 2016
• Zielgruppe zwischen 14 und 29 Jahren
• Funk produziert über 70 verschiedene Formate für Social Media-Plattformen,
wie YouTube, Facebook, Twitter, Instagram, TikTok, Spotify, WhatsApp und Snapchat
• Ziel: Informieren, unterhalten und orientieren mit Erklär-Videos, Reportagen,
Comedy-Videos und Fiction-Produktionen
• Beispiele:
BUBBLES: Dr.-Sommer-Team auf Snapchat und YouTube babystories: Talk-Format zum Thema Schwangerschaft auf YouTube World Wide Wohnzimmer: TV Total für die Netzwelt (YouTube)
• Eigene Webapp: funk.net
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