Page 39 - AWD_Classics_Book_201105
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 So kamen wir erstmals mit Wederich, Donà in Kon- takt, die uns bei der Homologierung usw. behilflich waren. Mein Vater war sehr angetan vom Auto und es ging nicht lange, da erwarb er zwei weitere – einen Rolls-Royce Silver Spur und 1994 den hier abgebildeten Rolls-Royce Silver Shadow Conver- tible 1967. Dieses Fahrzeug ist gemäss Liste auf rrsilvershadow.com, das dritte Cabriolet das gebaut worden ist. Es entstanden 505 Exemplare, bevor das Modell 1971 offiziell den eigenständigen Na- men Corniche erhielt und bis 1995 in optisch fast unveränderter Form weiter hergestellt wurde.
Eines Abends besuchte mich mein Vater. Den Rolls-Royce Silver Shadow Convertible liess er mit aktivierten linken Standlichtern stehen. Als er wie-
der abfahren wollte, liess sich das Auto nicht mehr starten. Ein herbeigerufener ACS-Pannendienst- Mitarbeiter griff nach verschiedenen Versuchen beherzt zum Hammer und schlug von unten daran herum, bis dieser startete. Mein Vater stellte das Auto am selben Abend bei Wederich, Donà ab.
Am nächsten Tag wurde er von einem grinsenden Hr. Di Martino, damaliger Filialleiter, empfangen. Er erklärte, dass sich das Auto nicht starten lässt, wenn die Standlichter links angestellt sind. Allerdings lässt sich der Rolls mit einem Start- knopf im Motorenraum ohne weiteres starten. Lessons learned.
2002 (unser Baby war knapp 1 Jahr alt) wollten meine Frau und ich, einen von Vaters Rolls für einen Ausflug ausleihen. Die Fahrzeuge standen in einer Tiefgarage in Birsfelden. Wir versuchten den ersten Rolls zu starten, der keinen Wank machte
– Batterie am Ende. Kurz entschlossen wollten wir den Silver Spur nehmen, aber die Sicherheits- gurte im Fond waren zu kurz, um die Babyschale zu montieren. Langsam entnervt wollten wir das Cabriolet nehmen, welches zu unserer Überra- schung scheinbar keine hinteren Sicherheitsgurte hatte. Zu allem Übel blieben wir fast den ganzen Nachmittag in der Tiefgarage stecken, da sich das
Tor nicht mehr öffnen liess, bis der Hauswart uns aus unserer misslichen Lage – schreiendes, hung- riges Baby – befreite. Vielleicht hätten wir vorher doch den Herrn Papa fragen sollen.
Nach dem Tod meines Vaters 2007, hatte keines meiner Geschwister Interesse an diesem Fahrzeug und ich hatte drei kleine Buben, aber das Auto noch immer keine Sicherheitsgurte im Fond.
Wir hätten also das Auto nicht nutzen können. Glücklicherweise entdeckte Dominik Jeker, damals Leiter von Wederich, Donà, unter der hinteren Sitz- bank drei noch funktionstüchtige Beckengurte, mit welchen drei zugelassene Kinderaufprallkissen montiert werden konnten. Der Wagen kam so in unsere Familie und wir geniessen seither regel- mässig gemeinsame Ausfahrten. Trotz seinen 53 Jahren hat der Wagen erst knapp 130‘000 Kilome- ter auf dem Tacho und blieb seither nie stehen.
 

























































































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