Page 96 - DiVin022017
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noch von Hand gemacht. An lan- gen Tischen tourieren drei Frauen Butter in den Teig, zwei Kollegen ziehen Teigrollen in die Länge und schneiden sie dann in Stücke. Am nächsten Tisch kleiden fünf Ange- stellte im Akkord die Förmchen mit den Teigstücken aus.
Dann wird die geheime Creme ein- gefüllt und die Bleche für 20 Minuten bei 400 Grad Celsius in den Ofen geschoben. Es duftet verführerisch nach Karamell. „Wir können bis zu 900 Stück pro Stunde backen”, sagt Clarinha, es klingt stolz.
Vorne im Verkaufsraum geht es inzwischen zu wie auf einem Basar. Die Pastéis werden im Sechserpack über den Tresen gereicht. Man be- stellt auf Englisch und Portugiesisch - auch die Lissabonner lieben die Cremetörtchen aus Belém. „Für viele stecken da Kindheitserinnerungen drin”, sagt Clarinha.
Sicher ist das ein Teil des Erfolgs- rezepts. Aber die Magie der Pastéis de Belém liegt vor allem darin, dass schon ein Bissen davon genügt, um einem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Das allerdings ist so geheim, dass die Eier- creme hinter einer verschlossenen Tür angerührt wird.
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