Page 62 - DiVin092017

Mein Haus! Mein Auto! Mein Boot! Mein Weingut?
Text: Natascha Popp
Immer mehr Menschen träumen davon, ein Weingut zu besit- zen. Entweder weil ihre Vermögensbildung abgeschlossen ist oder aber sie etwas machen möchten, das sie mit der Erde verbindet. Nicht selten ist dabei die Ehefrau die treibende Kraft. Jahrzehntelang galt das eigene Weingut in der Toska- na oder in Frankreich als schick und trendy, doch nun wächst die Begehrlichkeit auch für deutsche Weingüter. Oftmals sind es Weinliebhaber, die eine sehr romantische Vorstellung vom eigenen Weingut haben. Vorgelebt wird dieser Traum von zahl- reichen Prominenten.
„Einer, der in Wein macht, ist neuerdings kein Landwirt mehr, sondern gilt als etwas Höheres.“ So Captain Cork der gleich-
namigen Webseite.
Ein eigenes Weingut zu besitzen - oder es gar selbst zu be- treiben -, hat wenig mit den romantischen Vorstellungen man- cher Weinfreunde zu tun. Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein eigenes Weingut zu kaufen oder sich an einem Weingut zu beteiligen, sollte sich im Vorfeld sehr genau informieren und sich ein genaues Bild der Eigenheiten der Branche machen. Ob es um ein bestehendes Weingut geht oder um die Neuaus- richtung nach dem Verkauf eines Weingutes: Es braucht eine seriöse Betriebsplanung - vom Weinberg über den Keller bis ins Glas des Konsumenten.
Erhard Georg Heitlinger von der Firma Wein & Rat in Geisen- heim, die sich als Berater beim Kauf und Betrieb von Weingü- tern spezialisiert hat, kennt sowohl die Wünsche, Gedanken als auch Entscheidungsprozesse von Menschen, die ein Weingut kaufen möchten. Aber auch jene, die in den Köpfen und Herzen der Winzer vorgehen, wenn diese in der Familie keinen Nach- folger für ihr Lebenswerk haben und mangels Nachfolger oder Nachfolgerin verkaufen müssen.
Aufgrund seiner Erfahrung hat Georg Heitlinger folgende Punkte, die vor dem Kauf eines Weinguts zu bedenken sind, aufgeschrieben.
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