Page 64 - DiVin092017
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1.Die Auswahl ist klein
Ein besonderes Weingut ist durch seine Knapp- heit zu de nieren. Es steht nicht zu jeder Zeit, nicht an jedem gewünschten Ort und nur ein- malig zur Verfügung. Wer ein besonderes Gut nicht wertschätzt, hat seine Chance meist ver- passt. Denn es gibt nur wenige ‚gute‘ deutsche Weingüter, die zum Verkauf angeboten werden. Die Anzahl der Interessenten dafür ist weit hö- her.
2.Ohne Moos nix los
Ein lebendes Weingut mit guten Lagen können Sie mit einer kostbaren Stradivari vergleichen. Hat das Weingut bisher eine geringe (schlech- te) Ertragskraft (Klang), so liegt das nicht am Gut, sondern an dem, der es bewirtschaftet (spielt). Der Wert der Stradivari (Gut) bleibt je- doch bestehen, egal, wer darauf spielt. In einem Weingut die mangelnde Ertragskraft in eine vorzügliche umzukehren, bedeutet meist keine teure Sanierung, sondern ist eher eine Frage der zu treffenden Entscheidungen. Achten Sie darauf, dass Sie nach dem Kauf eines Weingu- tes noch nanzielle Mittel und Vermögenswerte besitzen und Ihr Geschäftskonzept einen groß- zügigen nanziellen Spielraum offenhält. Ne- ben Schwankungen im Vertrieb/ Verkauf gibt es Schwankungen bei der Erntemenge, dazu dro- hen diverse steuerliche Tücken.
3.Achtung, Falle!
Kaufen Sie ein komplettes Weingut, müssen Sie ähnlich wie an der Börse mit einem Paketauf- schlag rechnen. Wer meint, er kann durch den Ankauf von evtl. günstigen Einzelparzellen nach und nach sein Weingut billig aufbauen, geht ei- nen mühsamen Weg. Er beginnt mit einem to- ten Weingut. Bis er dem Gut Leben eingehaucht hat, ist meist die Freude am Weingut weg. Da- rüber hinaus steht das Grundstücksverkehrs- gesetz im Wege. Ein Nichtlandwirt kann keine landwirtschaftlichen Flächen kaufen. In den meisten Fällen gibt es Einsprüche von Behör- den und hauptberu ichen Landwirten, dann muss der Verkauf rückabgewickelt werden.
1.The selection is small
A special winery is de ned by its scarcity. It‘s not always available, not in every desired location, and when it is available, it‘s only a one off. Those who don‘t appreciate a special estate have generally missed their chance. For there are only a few „good“ German wineries that come up for sale. And the number of inte- rested parties is much higher.
2.No dough, no go
A living winery with a good location can be compared to a precious Stradivari. If the vi- neyard has experienced low (bad) pro tability (sound) up until now, then that‘s not the fault of the estate, but rather the one who cultiva- tes (plays) it. A Stradivari (estate) keeps its value, no matter who‘s playing it. Turning a lack of pro tability in a winery into a healthy pro t doesn‘t usually mean expensive refurbish- ment, but is rather a question of the decisions that have to be made. Make sure that you still have nancial resources and assets after buying a winery and that your business plan has generous nancial wiggle room. In additi- on to uctuations in distribution/sales, there are uctuations in the harvest yield, on top of which, various tax pitfalls threaten.
3.Beware, trap!
If you buy a complete vineyard, you have to expect a package surcharge, similar to on the stock exchange. Anyone who thinks he can build up his vineyard cheaply by buying poten- tially reasonable individual plots bit by bit is going down an arduous road. He starts with a dead winery. Until he has breathed life into the estate, there is, for the most part, no joy in the winery. In addition, the Real Property Transac- tions Act stands in the way. A non-farmer cannot buy agricultural land. In most cases, there are objections from authorities and full- time farmers, then the sale must be reversed.
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