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Haushaltsanalyse
Schulden in Rekordhöhe
Die Folgen dieser ausufernden Verschul dungspolitik offenbart die Endabrechnung des Haushalts 2020: Mit 130,5 Milliarden Euro hat der Bundeshaushalt einen Rekord bei seiner NettoNeuverschuldung aufge stellt. Das ist zwar deutlich weniger als die ursprünglich geplanten 218 Milliarden Euro. Doch ein vertiefter Blick erkennt Verschie bungseffekte, die für 2021 nichts Gutes ver
der schlechte Mittelabfluss aus dem Bundes haushalt den Bedarf an Krediten zur Finan zierung des Bundeshaushalts: So wurden die zahlreichen Krisenhilfen für Unternehmen nur zu einem Bruchteil ausgezahlt. Zudem konnte der Bund nur 50,3 von insgesamt 70,3 Milliarden Euro seiner hohen Investiti onsausgaben ausschütten. Viele der liegen gebliebenen Einzelbudgets wurden deshalb ins Haushaltsjahr 2021 verschoben. Das Er
2020: Krisenhilfen für die Wirtschaft fließen schlecht ab
2020: Krisenhilfen für die Wirtschaft fließen schlecht ab
(in Mrd. Euro)
Überbrückungshilfen (einschließlich Novemberhilfe)
Soforthilfen für kleine Unternehmen und Solo-Selbstständige
Quelle: Bundesfinanzministerium
heißen. Der Reihe nach: Substanziell konnte der Bund 2020 knapp 19 Milliarden Euro höhere Steuereinnahmen verbuchen als im Haushalt veranschlagt. Gleiches gilt – nur mit Wirkung auf der Ausgabenseite – erneut für die Zinsausgaben, die mit 6,4 Milliarden Euro ein Rekordtief erreicht haben und rund 3,2 Milliarden unter der Haushaltsveran schlagung lagen. Schließlich drückte auch
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Quelle: Bundesfinanzministerium
gebnis: Sah der Haushaltsentwurf der Regierung für den Bundesetat 2021 im September 2020 noch eine geplante Netto kreditaufnahme von 96 Milliarden Euro vor, verließ das Haushaltsgesetz 2021 wenige Wochen später im Dezember das parlamen tarische Verfahren mit einer nahezu doppelt so hohen PlanNeuverschuldung von 180 Milliarden Euro. Das bedeutet: Vieles, was