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Deutscher Marinebund/Deutsche Marinejugend
wie erste Röntgen- und CT-Aufnahmen zeigen. Wichtig ist aber zunächst, dass wir die Enigma in den historischen Kon- text der Selbstversenkung betten kön- nen. Andere Enigmas kommen oft aus undurchsichtigen Quellen oder werden als Dachbodenfund versteigert. Da fehlt der historische Zusammenhang.
Leinen los!: Wissen Sie schon, was nun mit der Enigma geschehen wird? Huber: Die Enigma ist mittlerweile an das ALSH übergeben worden. In der archäo- logischen Zentralwerkstatt von Schloss Gottorf wird sie nun restauriert. Keine ein- fache Aufgabe, weil sie aus Metall, Holz und Plastik besteht. Anschließend soll die Enigma im Museum präsentiert wer- den. Das freut mich natürlich besonders, da somit jeder die Gelegenheit bekom- men wird, sich diesen außergewöhnli- chen Fund anzusehen und sich mit der Geschichte des Zweiten Weltkrieges beschäftigen kann.
Leinen los!: Was raten Sie Menschen, die nun meinen, selbst auf die Suche nach ähnlich tollen Objekten gehen zu wollen? Huber: Prinzipiell ist die Suche nach archäologischen Artefakten und Fund-
Florian Huber beleuchtet den bedeutenden Fund am Meeresgrund
stellen in Deutschland genehmigungs- pflichtig. Darunter können mittlerweile auch Funde aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg fallen. Sollte man doch mal etwas finden, so muss man den Fund beim zuständigen archäologischen Lan- desamt melden. Es gibt dann übrigens durchaus auch die Option, den Fund zu behalten, wenn man das möchte. Das wird
aber immer von Fund zu Fund entschie- den. Im Falle der Enigma war klar, dass wir die nicht behalten dürfen. Sie gehört jetzt als außergewöhnlich wichtiger Fund dem Land Schleswig-Holstein. Ich freue mich, dass sie ins Museum kommt, da dort spä- ter alle etwas davon haben werden.
Die Fragen stellte Jana Tresp.
Die Deutsche Marinejugend in neuem Gewand
Nerven, Zeit und einige graue Haare haben die Aktivitä- ten für das geplante Zusam- mengehen der „Deutschen Marine-Jugend e.V.“ und der „Marinejugend im DMB“ gekostet. Am Ende ist das Vorhaben gescheitert, die „Deutsche Marine-Jugend e.V.“ hat sich aufgelöst.
Auf der 18. Bundesjugend- versammlung wurde die Umbenennung der „Mari- nejugend im DMB“ in „Deut- sche Marinejugend/DMJ“ einstimmig beschlossen. Seit dem 19. Oktober 2019 ist somit die 1926 gegründete DMJ wieder die Jugendor- ganisation des Deutschen Marinebundes.
Das Jahr 2020 wurde genutzt, um in Zusammenarbeit mit der Bundesgeschäftsstelle
ein neues Logo für die DMJ zu entwickeln. Diese Ent- würfe wurden auf der 94. Bundesjugendversamm- lung beratschlagt und letzt- licheinstimmigbeschlossen. Um an die Tradition der ehe- maligen „Deutschen Marine- Jugend e.V.“ anzuschließen, wurden ihre Traditionszei- chen übernommen und fort-
geführt. Das Wappen der 1926 gegründeten Organi- sation bleibt weiterhin gültig. Um in Zukunft neue Mitglie- der von den Aktivitäten und der jugendgerechten Tradi- tionsarbeit zu überzeugen, wurde beschlossen, ange- lehnt an den DMB ein Logo für die Öffentlichkeitsarbeit mit der Welle zu nutzen. Die DMJ reiht sich damit ein in das frische Auftreten des DMB. Auch die Werbeartikel für die Vereine sowie die Verkaufsar- tikel im Online-Shop der Mari- timen Servicegesellschaft sol- len angepasst und überarbei- tet werden. Die entsprechen-
denÜberlegungensollenauf dem Jugendworkshop Ende Januar 2021 ausgewertet und der Bundesgeschäftsstelle übergeben werden.
Neben Klassikern, wie Auf- klebern, Schlüsselbändern und T-Shirts, sollen neue Produkte entwickelt wer- den. Der Jugendvorstand freut sich dabei auf die Mit- arbeit aller DMB-Mitglieder, die ihre Ideen, Vorschläge und Wünsche bitte per Mail an den Bundesjugendrefe- renten senden mögen unter roman.iwer@jugend-im- dmb.de.
Roman Iwer/rb
Leinen los! 1-2/2021 63
Foto: Christian Howe/Submaris