Page 45 - Leinen los! 1-2/2024
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MARITIME SICHERHEITSPOLITIK
Maritim-sicherheitspolitische Kooperation an der Förde: eine Erfolgsgeschichte
Johannes Peters*
Vor genau drei Jahren berichtete ich an dieser Stelle von der wenige Monate zuvor begonnenen Kooperation zwi- schen dem Deutschen Marinebund und dem Institut für Sicher- heitspolitik an der Universität Kiel (ISPK) und dessen Abteilung für Maritime Strategie & Sicherheit. Besondere Erwähnung fan- den dabei zwei Formate: Die akademische Nachwuchstagung Dreizack und der German Navy Fleet Tracker (GNFT). Beide ste- hen heute exemplarisch für den Erfolg dieser Kooperation. Als einfache Onlinedatenbank konzipiert, welche wöchentlich die Aktivitäten der Deutschen Marine und ausgewählter Partner- marinen auf einer interaktiven Karte darstellt, hat sich der Ger- man Navy Fleet Tracker zu einer vielbesuchten Onlineressource entwickelt. Grafisch und inhaltlich stetig verbessert und durch einen umfangreichen Jahresbericht ergänzt, hat er sich für beide Seiten zu einem Aushängeschild entwickelt. Die dieses Jahr geplante Implementierung in die Dauerausstellung des Deut- schen Marinemuseums in Wilhelmshaven ist ein toller Erfolgs- beweis und wird sich nochmals positiv auf Sichtbarkeit und Ver- breitung auswirken.
Ebenfalls in Wilhelmshaven wird im April 2024 die mittlerweile 9. Ausgabe der Dreizack-Tagung stattfinden. Diese 2017 vom Institut für Sicherheitspolitik und dem Deutschen Marinebund begründete maritime Netzwerktagung hat es sich zum Ziel gemacht, im deutschsprachigen Raum Expertinnen und Exper- ten der maritimen Sicherheitsforschung mit dem Wissenschafts- nachwuchs aus verschiedenen akademischen Disziplinen sowie Marineangehörigen zusammenzubringen, um sich untereinan- der über die Forschung maritimer Sicherheitspolitik auszutau- schen. Während die Tagung in ungeraden Kalenderjahren in Kiel/Laboe ausgerichtet wird, ist in geraden Jahren eine dritte Organisation eingeladen, Gastgeber und Organisator zu sein. Neben der erfolgreichen Weiterentwicklung dieser Formate, war das abgelaufene akademische Jahr erneut ein arbeits- und erfolgreiches für die Mitarbeitenden in Deutschlands einzigem dezidiert maritim-sicherheitspolitischen Thinktank. Neben einer Fülle von Kommentaren und Experteneinschätzungen in regiona- len, nationalen und internationalen Rundfunk- und Printmedien, stehen zahlreiche Panel- und Konferenzteilnahmen zu Buche. Hervorzuheben ist das Baltic Sea Strategy Forum (BSSF). Die- ses Format wurde ebenfalls 2017 durch das ISPK, der Swedish Defence Research Agency (FOI) und dem Danish Defence Col- lege begründet. Das BSSF23 fand im schönen Kopenhagen statt und hatte vor allem die Auswirkungen des russischen Überfalls auf die Ukraine und den Beitritt der beiden neuen NATO-Mitglie- der zum Thema. Ebenfalls in Kopenhagen traf sich im November eine neugegründete Forschungsgruppe zu Fragen des Schut-
zes Kritischer maritimer Infrastruktur, bei der das ISPK als Grün- dungsmitglied vertreten ist, um sich auch in diesem immer wich- tiger werdenden Forschungsfeld international an der Spitze zu positionieren. An zwei Tagen diskutierten internationale Exper- tinnen und Experten zu den Herausforderungen der Sicherung von maritimer Infrastruktur und des Energiewandels in der Nord- see und arbeiteten an einer gemeinsamen Agenda.
Das Maritime Expertengespräch, welches anlässlich des Vorsitzes des DMB in der IMC erstmalig als internationales Format ausge- tragen wurde, bildete im November eine zusätzliche Gelegen- heit, die Kooperation zwischen DMB und ISPK praktisch zu hin- terlegen und kann als weiterer Erfolg betrachtet werden. Akademisches Highlight des Jahres war erneut das durch das ISPK ausgerichtete Kiel International Seapower Symposium (KISS) im Juni 2023. Unter dem Oberthema The German Navy, its allies & the Zeitenwende in international affairs kamen gut 100 interna- tionale Teilnehmende aus der Wissenschaft, den Streitkräften, der Politik und der Wirtschaft zusammen, um maritim-sicher- heitspolitische Herausforderungen für Deutschland und seine Partner zu diskutieren.
Auch 2024 verspricht wieder ein arbeitsreiches Jahr für die mari- time Sicherheitspolitik zu werden – in diesem Sinne „all hands on deck“! 7
Weitere Informationen zu den hier erwähnten Formaten finden Sie unter dem abgedruckten QR-Code.
* Johannes Peters ist Leiter der Abteilung für Maritime Strate- gie und Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik an der Uni- versität Kiel (ISPK).
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