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Vizeadmiral Frank Lenski bei seiner Ansprache
Deutsche Marine
schaft in der Bundeswehr hat auch hier tiefe Spuren hinterlassen. Die Marine ist auf Kante genäht. Und vielfach noch nicht einmal das. Dieses Schiff verspricht materielle Entlastung in laufenden Ein- sätzen.“
Für die rheinland-pfälzische Landesre- gierung sprach Staatssekretär Randolf Stich, der auf das gute Patenschaftsver- hältnis mit der Fregatte rhEinlAnd-PfAlz (Klasse 122) einging. „Seit der Indienst- stellung 1983 haben unsere Landesregie- rungen der Patenschaft zu ihrer Fregatte einen besonderen Stellenwert zugemes- sen. Die Patenschaft war und ist immer voller Leben. Kein Wunder, dass bei der Außerdienststellung im Jahr 2013 die eine oder andere Träne geflossen ist. Ganz besonders bei denjenigen, die die Gelegenheit hatten, als Gast ein- mal mehrere Tage an Bord verbringen zu dürfen. Umso freudiger ist da natür- lich der heutige Tag für unser Bundes- land. Unsere Fregatte wird offiziell in den Dienst der Marine gestellt. Heute fließen daher vielmehr Freudentränen.“
Auf Befehl von Admiral Lenski stellte im Anschluss an die Festreden Fregattenka- pitän Stefan Rappelt, Kommandant der Besatzung F 125 chArliE, mit dem Kom- mando „Heiß Flagge und Wimpel“ die Fregatte offiziell in Dienst.
„Die Besatzung F 125 chArliE bringt mit der Indienststellung der Fregatte rhEin-
lAnd-PfAlz bereits das zweite von ins- gesamt vier Schiffen der Klasse F 125 erfolgreich in den Dienst der Deutschen Marine und schließt damit gleichzei- tig auch die Phase der Einführung und Erprobung dieser neuen Schiffsklasse ab“, erläuterte Rappelt. „Deshalb freut sich die Besatzung über diesen Erfolg und über die kommenden Aufgaben an Bord des neuesten Schiffs der Marine“, so der Kommandant.
Die Fregatte Klasse 125 zählt aufgrund Konstruktion, Ausstattung und Verwen- dungsprofil für Einsätze in der Bünd- nisverteidigung und Krisenprävention sowie für humanitäre Rettungsmissi- onen, Terrorismusbekämpfung und Abwehr asymmetrischer Bedrohun- gen mit zu den modernsten Fregatten der Welt. Neben dieser Missionsflexibi- lität waren die Forderungen nach einer Steigerung der Verfügbarkeit im Ein- satzgebiet, die konsequente technische Umsetzung des Prinzips der Intensiv- nutzung sowie die Einsatzfähigkeit bei deutlich reduzierter Besatzungsstärke unter Berücksichtigung eines Mehrbe- satzungskonzeptes bei der Entwicklung und Konstruktion der Fregatte Klasse 125 ebenso entwurfsbestimmend wie das erweiterte Aufgabenprofil für Ein- sätze in der internationalen Konfliktver-
hütung und Krisenbewältigung. Dank des hohen Automatisierungsgrads kön- nen die Schiffe zudem mit einer Besat- zungsstärke von nur 120 Männern und Frauen zur See fahren. Zum Vergleich: Die älteren Fregatten der Deutschen Marine benötigen noch fast doppelt so viel an Besatzung.
Die Anforderungen umfassen zum Bei- spiel die Fähigkeit zur:
y Durchführung maritimer Stabilisie-
rungsoperationen
y Herstellung einer Führungsfähigkeit
auf Verbandsführerebene
y automatisierten Abwehr asymmetri-
scher Bedrohungen
y weitreichenden taktischen Feuerun-
terstützung von Landeinheiten
y Abstützung des Einsatzes von Spezi-
alkräften
Das Konzept der für ein deutsches Mari- neschiff erstmalig realisierten Intensiv- nutzbarkeit beinhaltet im Wesentlichen: y den Einsatz in Seegebieten weltweit y eine Einsatzdauer im Operationsge-
biet von 24 Monaten
y die Auslegung für 5000 Seebetriebs-
stunden pro Jahr
y die Ausdehnung der Betriebserhal-
tungsperioden auf 68 Monate ohne die bislang notwendigen Zwischenin- standsetzungen
10 Leinen los! 9/2022
Klar zur Indienststellung der rHeinlAnd-PfAlz
Fotos: hkr (3)