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Start frei für die Weströhre Restaurierung des Elbtunnels geht weiter
Hans Jürgen Witthöft
Er ist schon wieder schön und sehr ansehnlich geworden, der zum Gesamtensemble der Hambur-
Ursprung noch vorhanden ist. Viel ist es nicht mehr. Allerdings ist man sich über einige Details noch nicht einig, zum Beispiel darüber, ob das Schild genau an gleicher Stelle wie- der anzubringen ist, mit dem erinnert wird: „In diesem Bereich war das Tun- nelrohr im Zusammenhang mit der Elbvertiefung von 1982–1983 aus Sicherheitsgründen mit einer Stahl- betonwand abgeschottet.“ Eine Klei- nigkeit zwar, belegt sie aber die sorg- fältige Vorgehensweise.
Nach aktuellem Stand der Planun- gen soll das Bauwerk Mitte 2026 komplett wieder für den Verkehr freigegeben werden. Dann soll nicht nur die Instandsetzung der beiden Röhren abgeschlossen sein, sondern auch der Bau der neuen, dem Origi- nal nachempfundenen Treppenan-
Radfahrer und Fußgänger nutzen in großer Zahl weiterhin die Fahrstühle an beiden Tunnelenden
Selbstverständlich haben dabei grund- sätzlich die Techniker das Sagen, aber als Mitentscheider ist natürlich auch das Denkmalschutzamt an Bord, so wie schon bei der Restaurierung der Ost- röhre. Unter seiner Aufsicht sind bereits die großen Fliesen mit den Tiermotiven herausgetrennt und gesichert worden und von den „normalen“ Kacheln sollen mindestens 10 m2 wiederverwendet wer- den. Auch sonst soll möglichst viel von dem erhalten bleiben, was von seinem
lage auf der St. Pauli-Seite. Die Entschei- dung, ob der Tunnel nach Abschluss der Bauarbeiten für den Autoverkehr wieder freigegeben wird, steht noch aus, wird aber gegenwärtig, nicht zuletzt mit Blick auf die Senats-Koalition im Rathaus, eher mit einem großen Fragezeichen gese- hen. Unbenommen davon ist selbstver- ständlich der Einsatz von Rettungswagen und Feuerwehr. Für diese ist die Durch- fahrt in der schon jetzt befahrbaren Ost- röhre jederzeit möglich. 7
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ger Landungsbrücken gehörende Alte Elbtunnel. Planmäßig soll er wie- der so schön werden, wie er einmal
bei seiner Eröffnung 1911 war. Rad- fahrer und Fußgänger nutzen bereits
die mit großem Aufwand fast wie- der in ihren Originalzustand zurück- gebaute Oströhre der Elbunter- querung. Mit Stand von September waren es im Jahr 2020 fast 1,3 Mio. Fußgänger und 540.000 Radfahrer – Tendenz steigend. Die meisten von ihnen waren unverkennbar Besucher, Touristen, die bei ihrem Aufenthalt in Hamburg dieses interessante Bau- werk in Augenschein nehmen wollen. Aber auch viele Hamburger waren darunter, die einfach nur mal einen Bummel unter der Elbe machen oder sich dieses besondere Gefühl gemein- sam mit ihren privaten Gästen gön- nen wollten. Sicher schwang bei dem einen oder anderen etwas Stolz auf die- ses beeindruckende Wahrzeichen ihrer Stadt mit, der Unterwasser-Verbindung zwischen St. Pauli und dem industriell geprägten Steinwerder. Bei der West- röhre wird nach Erledigung der Vorar- beiten in diesen Tagen mit der Restau- rierung begonnen.
... zur Hälfte wie neu ...
... aber schon jetzt ist ihm viel von seiner ursprünglichen Eleganz zurückgegeben. Nach jahrelangen aufwendigen und detailversessenen Restaurierungsarbeiten ist die Oströhre des »Alten Elbtunnel« wieder geöffnet worden. Es hat sich gelohnt!
Vor über 100 Jahren wurde der Tunnel unter der Elbe als »einzigarti ges Bauwerk« eröffnet. Noch heute ist er Magnet für täglich hunderte Nutzer und Besucher. Seine beeindruckende Baugeschichte und die Zeit danach bis in die Gegenwart werden in dem vorliegenden Buch festgehalten. Gerade in unserer immer schnelllebiger werdenden Zeit erscheint es angebracht, daran zu erinnern.
168 Seiten / 25 Euro
Erweiterte Neuaufage:
Der Alte Elbtunnel
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ISBN 978-3-00-062684-5
Leinen los! 12/2020 25
Foto: Westerholt