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Die HHLA erhält hochmoderne Containerbrücken
Der Hamburger Terminalbetreiber HHLA hat neue Containerbrücken erhalten. Zwei der neuen wurden in Shanghai gebaut und waren für den Burchardkai (CTB) bestimmt. Sie haben inzwischen an den Liegeplätzen 1 und 2 ihren Betrieb aufgenommen. Ange- kommen sind sie Ende November 2024 auf dem chinesischen Schwerguttransporter Zhen hua 27. Die neuen Containerbrücken zählen HHLA-Angaben zufolge „zu den modernsten weltweit“. Sie sind in der Lage, Schiffe mit einer Kapazität von bis zu 24 000 Standardcontainern (TEU) zu bedienen. Die beiden Kräne sind jeweils 80 m hoch und verfügen über Ausleger, die ebenfalls 80 m lang sind und insgesamt 26 Containerrei- hen überspannen.
Die nächste Lieferung kam Mitte Dezem- ber 2024 ebenfalls auf einem chinesischen Schwerguttransporter, der ZhonG ren 121. Dieses Spezialschiff brachte drei bei Lieb-
herr in Irland hergestellte hochautomati- sierte Containerbrücken für das Contai- ner Terminal Altenwerder (CTA). Mit einer Gesamthöhe von bis zu 120 m im aufge- richteten Zustand und einer Auslegerlänge von rund 70 m können sie laut HHLA Schiffe von bis zu 16 000 Standardcontainern (TEU) abfertigen. Bis Ende Dezember wurden die Brücken an der Kaikante des Liege- platzes 1 am CTA installiert und anschlie- ßend schrittweise in Betrieb genommen. Die Kräne werden teilautomatisiert und ferngesteuert betrieben, sodass die Con- tainerbrückenfahrer sie von einem moder- nen Fernsteuerstand im Bürogebäude aus überwachen und steuern können. Beim Be- und Entladen der Schiffe können sie zudem auf umfassende Automatikunterstützung zurückgreifen. Die Kräne verfügen darüber hinaus über ein Optical Character Recog- nition (OCR)-System, das die Container
digital und automatisch erfasst. Dadurch erfolgt ein automatischer Abgleich mit den bereits digital vorgemeldeten Container- informationen. hjw
Baubeginn für ein neues Forschungsschiff
Den Auftrag zum Bau des Schiffes hat zwar die Fassmer Werft in Berne erhal- ten, die Kiellegung fand jedoch im Unter- auftrag von Fassmer auf einer Werft im litauischen Klaipeda statt. Mit rund 85 m Länge und etwa 18 m Breite wird die neue Walther herWiG wieder das größte deut- sche Fischereiforschungsschiff sein und rund 46 Personen Platz bieten. 2027 soll die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung den Neubau als Reede- rin in Betrieb nehmen und danach den Wissenschaftlern des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (Braunschweig) zur Verfügung stellen. Mit diesem Schiff soll
interdisziplinäre Fischereiforschung auf höchstem Niveau möglich sein. Vorgesehen ist, dass der Schiffskörper zunächst in Litauen mit den technischen Großkomponenten, wie beispielsweise der Motorenanlage, vorgefertigt wird. Ende 2025 wird der Rumpf dann zur Fass- mer Werft verbracht, wo die Endmontage stattfindet. Zur Ausrüstung gehören u.a. zehn Labore, Arbeitskräne sowie Twin- Trawling, ein Heckkran und ein Aussetzsys- tem für Forschungsarbeiten in der Tiefe. Ein großes freies Arbeitsdeck und diverse Container-Stellplätze bilden Zukunftsre- serven. hjw
Die Kiellegung für die WalTher herWiG fand in Litauen statt
den acht Vorfälle gemeldet, darunter die Entführung von zwei Fischereifahrzeugen sowie einem Massengutfrachter. Die Zahl der Piraterie-Vorfälle in der Straße von Sin- gapur hat weiter zugenommen: 43 im Jahr 2024, verglichen mit 37 im Jahr 2023 und 38 im Jahr 2022. Auch die Zahl der gemel- deten Vorfälle auf dem indonesischen Archipel ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: von 10 im Jahr 2022, 18 im Jahr 2023 auf 22 im Jahr 2024.
Die höchste Zahl von Vorfällen wurde von Ankerplätzen in Bangladesch gemeldet. Das IMB verzeichnete 14 Vorfälle im Jahr 2024, 13 davon an Bord von Schiffen, die in Chittagong (Chattogram) vor Anker lagen, undeinesamAnkerplatzinMongla. hjw
Die neuen Brücken sind an Deck der zhen hUa 27 im Elbehafen angekommen
Vor Piraterie wird unverändert gewarnt
Der jährliche Bericht des International Maritime Bureaus (IMB) über Piraterie und bewaffnete Raubüberfälle verzeichnete im vergangenen Jahr 116 Vorfälle gegen Schiffe. 120 waren es im Jahr 2023 und 115 im Jahr 2022. Dem Bericht zufolge wurden 94 Schiffe geentert, 13 Angriffe versucht, 6 Schiffe gekapert und 3 beschossen. Die Piratenaktivitäten im Golf von Guinea,
dem langjährigen Hot Spot, waren laut IMB mit 18 Vorfällen im Jahr 2024 im Ver- gleich mit dem Vorjahr relativ gering. Aller- dings seien die Besatzungsmitglieder dort weiterhin besonders gefährdet, denn alle zwölf der weltweit entführten Besatzungs- mitglieder und 23 % aller 2024 als Geiseln genommenen Besatzungsmitglieder ent- fielen auf diese Region. In Ostafrika wur-
Ein aufgebrachtes Boot wird kontrolliert
Leinen los! 3/2025 25
Foto: Pressestelle Operation Atalanta
Foto: Thünen-Institut Foto: HHLA/Hasenpusch