Page 41 - Leinen los! 12/2025
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Zu Gast bei Freunden in Polen
Der Shanty-Chor MK Biele- feld reiste vom 17. bis 20. Okto- ber in die Bielefelder Partner- stadt Rzeszów/Polen und erwi- derte damit den Besuch der Vokalgruppe „Klang“ anläss- lich des gemeinsamen Kon- zertes in Bielefeld im Frühjahr 2025. Nach einem Abendes- sen auf Einladung der Stadt Rzeszów begann der folgende Tag mit einem Empfang im Rat- haus durch die stellvertretende Präsidentin der Stadt Krystyna Stachowska. Dabei überbrachte der Chor das Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Bielefeld, Pit Clausen, und gab selbstverständlich Kostpro- ben seines gesanglichen Kön-
nens. Genauso ging es weiter beim anschließenden Konzert auf dem Marktplatz vor dem Rathaus, Krystyna Stachowska gesellte sich dabei spontan zum Chor. Auch das Rahmenpro- gramm konnte sich sehen las- sen. Eine ausführliche Stadtfüh- rung, die die Geschichte Rzes- zóws sowie Polens thematisierte und damit die Wichtigkeit der deutsch-polnischen Freund- schaft verdeutlichte, rundete den Besuch ab. Der abendliche gemeinsame Auftritt im Maska Theater war der Höhepunkt des Tages. Das begeisterte Pub- likum spendete sowohl der Gruppe „Klang“ wie auch dem Shanty-Chor unter der musi-
kalischen Leitung von Beata Nickel wohlverdienten Applaus Auf der Rückreise gab es einen Halt in Krakau, verbunden mit einer Stadtführung sowie einem
abendlichen Auftritt in einer uri- gen maritimen Szenekneipe; auch hier mit den Freunden von „Klang“.
Manfred Wallwiener/mfa
gleichen Boote der Lotsenbrü- derschaften Elbe und NOK I sind in der stark frequentier- ten Zufahrt zum Nord-Ostsee-
MK Heide – Schiffe mit dem Traditionsnamen ditHmarscHen
Auf dem Bordabend der MK Heide ging es einmal mehr um Schiffe und Boote mit Tra- ditionsnamen, dieses Mal um Schiffe mit dem Namen ditH- marscHen.
Bereits im Ersten Weltkrieg gab es einen deutschen Fisch- dampfer (gebaut 1904) mit dem Namen ditHmarscHen, der als Vorpostenboot in der Nordsee eingesetzt war.
Das erste Marineschiff mit dem Namen ditHmarscHen war ein Trossschiff (8820 BRT) der Kriegsmarine, das 1937 bei den Schichau-Werken in Dan- zig vom Stapel lief und von 1938 bis 1945 bei der Kriegs- marine in Dienst war. Am 9. Mai 1945 wurde die ditHmar- scHen in Bremerhaven von briti- schen Truppen eingenommen. Als ditHmarscHen wurde sie am 2. Mai 1946 mit der Klassifizie- rung IX-301 in Dienst gestellt. Nach Umbau zum Flottenver- sorgungstanker und Jahren im Flottendienst kam das Schiff in die Maritime Reserve Fleet der US Navy und wurde am 1. Juni 1960 aus dem Marineregister gestrichen und im selben Jahr zum Abwracken verkauft.
Das zweite Schiff unter dem Namen ditHmarscHen A 57
(später A 1409) war von 1959 bis 1975 im Dienst der Bun- desmarine (BM). Die bauglei- chen Materialtransporter ditH- marscHen A 1409 und angeln A 1408 wurden 1954 für die Ate- lier et Chantiers de Bretagne gebaut und 1959 von der BM gekauft und auf der Norder- werft Hamburg umgebaut. Die ditHmarscHen ging 1976 an die türkische Marine und dort 1977 als umurBey (A 588) offiziell in Dienst gestellt. Neuer Heimat- hafen wurde Gölcük am Mar- marameer. Um das Jahr 2000 wurde die ex ditHmarscHen endgültig ausgemustert.
Es ist gut möglich, dass sich der Kreis Dithmarschen damals um ein Schiff namens Dithmar- schen beworben hat, so der Vorsitzende Kurt-Ewald Finke in seinem Kurzvortrag. Bei der Bundesmarine waren Neube- nennungen auf Antrag einer Gebietskörperschaft jeden- falls üblich. Hermann Glüsing, Mitglied des Deutschen Bun- destages und bis zu seinem Tod Kreispräsident in Dith- marschen, hatte ausgespro- chen gute Kontakte zum Ver- teidigungsministerium und zur Marine. So brachte er von seiner Reise in die USA zur
Indienststellung des Lenkwaf- fenzerstörers rommel am 2. Mai 1970 ein Mützenband mit, das er anlässlich eines Labskauses-
Der Materialtransporter ditHmarscHen der Bundesmarine 1963 in Wilhelmshaven
sens dem damaligen Vorsitzen- den der MK Heide Walter Mar- tens überreichte.
Am 3. Juli 2017 wurden in Brunsbüttel die neuen Lot- senversetzboote (28,50 m lang, 6,35 m breit) ditHmarscHen und steinBurg getauft. Die bau-
Kanal eingesetzt. Die Lotsen- versetzboote gewährleisten rund um die Uhr und bei allen Wetterlagen und Seegang- bedingungen einen schnellen und sicheren Versetzdienst, so der Vorsitzende.
Kurt-Ewald Finke
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Foto: Wikimedia/Commons/Wolfgang Fricke Foto: MK Bielefeld


































































































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