Page 35 - Leinen los! 04/2023
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wachungskräfte soll nach Ansicht des Pentagons eine abschreckende Wir- kung haben.
„In der nicht zu fernen Zukunft“ will die Navy das USV-Netzwerk auch zur Unter- stützung von Kampfeinsätzen heranzie-
hen, erklärte Admiral Cooper. Im Kriegs- fall können die USV unter anderem als Zielaufklärer dienen, während die mit Abstandswaffen ausgestatteten bemann- ten Zerstörer und Fregatten außerhalb der Sensorenreichweite gegnerischer
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Schiffe bleiben. Feinde könnten früher und schneller neutralisiert werden, bei reduzierter Gefährdung der Kriegsschiffe und deren Beatzungen.
Das Konzept soll bald auch in ande- ren Weltregionen zum Einsatz kommen, erklärte US-Marineminister Carlos del Toro Anfang Dezember. „Task Force 59 hat nachgewiesen, wie viel mehr wir durch den Einsatz unbemannter Überwasser- fahrzeuge erreichen können – solange sie durch ein entsprechendes Führungssys- tem eng mit unseren bemannten Einhei- ten verbunden sind“, unterstrich der Minis- ter vor Reportern. Die intensiv geführten taktischen Experimente werden unter der Ägide der 5. Flotte fortgesetzt, ferner wer- den ähnliche Task Force-Strukturen auch bei anderen Flottenkommandos aufge- stellt. „Ich glaube, dass wir Teile des Kon- zepts bei der 4. Flotte [zentral- und latein- amerikanische Gewässer] sowie im Pazifik anwenden können“, sagte del Toro. Der voraussichtliche Zeitraum für die Aufstel- lung einer neuen Task Force in einer zwei- ten Region wäre Ende 2023 oder im Ver- lauf von 2024, erklärte der Minister. 7
SWeltgemeinschaft einigt sich auf globales Meeresschutzabkommen
Das L3Harris Arabian Fox MAST-13 USV wird von bemannten Schiffen ausgesetzt, um Aufklärung über die Sensorenreichweite des Schiffes hinaus durchzuführen
eit fast 20 Jahren wurde bei den Ver- Schutz zu stellen. Dieses Ziel hatte die Gleichzeitig werden Länder des Globalen
einten Nationen über ein Abkom- Weltnaturkonferenz im letzten Dezem- Südens durch neue Finanzierungsinstru- men zum Schutz der Weltmeere disku- ber in Montreal beschlossen. mente und die Stärkung ihrer Kapazitä-
tiert. Nachdem im August vergangenen Jahres die Verhandlungen gescheitert waren, brachte die Fortführung der fünf- ten Verhandlungsrunde den Durchbruch. Mit einer 36-stündigen Marathonsitzung in New York konnten die Delegierten den Text schließlich am 4. März finalisie- ren. Die Hohe See, jene Meeresgebiete jenseits nationaler Zuständigkeit, macht rund zwei Drittel der Weltmeere aus. Ihr Schutz war bisher besonders lückenhaft. Verschmutzung und Übernutzung, bei- spielsweise durch Überfischung oder Schifffahrt, setzen die Weltmeere immer stärker unter Druck. Auch die Vermüllung durch Plastik und die Klimakrise belasten den Ozean zunehmend. Marine Schutz- gebiete sind ein wichtiges Instrument, um Ruhezonen für bedrohte Arten zu schaf- fen und Lebensräume zu erhalten. Das neue Abkommen schafft die Möglichkeit, Meerschutzgebiete auf Hoher See einzu- richten und leistet damit einen wesentli- chen Anteil zum Erreichen des globalen Ziels, 30 % der Weltmeere bis 2030 unter
Neben den Möglichkeiten zur Einrichtung von Meeresschutzgebieten wird das neue Abkommen Regeln für Umweltverträg- lichkeitsprüfungen schaffen. Durch die Prüfung geplanter Meeresnutzungen sollen schädliche Auswirkungen vermie- den werden. Der Zugang und die Nut- zung zu marinen genetischen Ressourcen werden neu geregelt und ein Vorteilsaus- gleich für Entwicklungsländer eingeführt.
ten unterstützt, die Ziele des Abkommens umzusetzen. Deutschland hat sich zusam- men mit der EU für einen ambitionierten Vertrag eingesetzt und wird die Umset- zung dieses wichtigen Abkommens vor- antreiben. Nach Übersetzung des Textes in die sechs Amtssprachen der UN soll die Regierungskonferenz in einer fortge- setzten Sitzung das Abkommen formell annehmen. mfa
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Foto: Richard Carey – stock.adobe.com
Foto: US DoD


































































































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