Page 38 - Leinen los! 04/2023
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Navy News
Neptune Strike
Einbindung von US-Flugzeugträgern in die NATO
Matthias Faermann
Project Neptune bezeichnet ein Pro- jekt, das die NATO gemeinsam mit der US Navy vor drei Jahren konzipiert
hatte. Ziel ist es, die komplizierte Inte- gration einer US-Flugzeugträgerkampf- gruppe in NATO-Strukturen umzusetzen, sodass die NATO zur Verteidigung des Bündnisgebiets in Europa reibungslos über die Fähigkeiten von US-Flugzeug- trägernverfügenkann.Dazugehörtauch der Einsatz von amerikanischen Marine- Kampfflugzeugen tief im Landesinnern des Kontinents. Im Rahmen des Projek- tes finden seit 2020 eine Reihe von Übun- gen und Manövern statt.
Im vergangenen Jahr begann mit der Manöverserie Neptune Strike 2022 die Ausführungsphase der langen Reihe von Aktivitäten. Dabei wurde die Träger- kampfgruppe um die USS harry S. tru- man von der 6. US-Flotte an das NATO- Marinehauptquartier Naval Striking and Support Forces NATO (STRIKFORNATO) in Oeiras/Portugal übergeben. Bei den folgenden Übungen fanden unter ande- rem koordinierte Trägeroperationen der
harry S. truman mit dem französischen Flugzeugträger charles de gaulle und dem italienischen Träger cavour statt. Zu Beginn diesen Jahres wurde Neptune Strike weitergeführt. Während Neptune Strike 2023.1 im Februar wurden die Ope- rationen der Flugzeugträger george h.W. Bush (USA), cavour (Italien), Juan carlos I (Spanien) und zeitweise charles de gaulle (Frankreich)koordiniert.DievierTräger- gruppen übten gemeinsam Verteidigung und Angriff ihrer Verbände. Dabei brach- ten sie eine Reihe von unterschiedlichen Flugzeugtypen zum Einsatz. Weitere Unterstützung wurde durch die Streit- kräfte aus Griechenland, der Türkei, Kro- atien, Ungarn, den Niederlanden, Alba- nien, Großbritannien und Deutschland geleistet, in der Ostsee nahm die deut- sche Fregatte hessen gemeinsam mit dem US-Zerstörer arleIgh Burke an simu- lierten Zielübungen teil.
Sie stellten damit die Fähigkeit der NATO unter Beweis, sich über große Entfernungen und in unterschiedlichen Umgebungen zu koordinieren. Die Fre-
gatte sachsen stellte einen angenom- menen Gegner dar. Vizeadmiral Thomas Ishee, Kommandeur der 6. US-Flotte und zugleich Kommandeur von STRIK- FORNATO zeigte sich bei Abschluss von Neptune Strike 2023.1 erfreut über den Grad der Zielerreichung und die erbrachte Leistung der Beteiligten vor dem Hintergrund der extrem komple- xen Anforderungen. Er resümierte: „The security environment is uncertain; NATO's capability and will is not. En- abled by trust, the agility, ingenuity and tenacity demonstrated by the Sailors, Marines, and Airmen deter aggression and show we are ready to defend the Alliance. (Das Sicherheitsumfeld ist unsi- cher, die Fähigkeiten und der Wille der NATO sind es nicht. Der Einfallsreich- tum und die Hartnäckigkeit, die unsere Seeleute, Marineinfanteristen und Mari- neflieger an den Tag legen, schrecken vor Aggressionen ab. Sie zeigen, dass wir bereit sind, das Bündnis zu vertei- digen.)“ Weitere Übungen zu Project Neptune werden folgen. 7
Der Flugzeugträger der nImItz-Klasse USS Harry S. truman, begleitet vom Lenkwaffenkreuzer USS san JacInto und der norwegischen Fregatte HNOMS FrIdtJoF nansen sowie weiteren Einheiten während einer Übung im Mittelmeer
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Foto: US Navy/Bela Chambers


































































































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