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hIStOrY-StOrY hIStOrY-StOrY Max reisch – ein Motorradpionier
Vor einiger Zeit geriet ein ein ein ein Buch mit mit mit dem Titel „Indien – lockende Ferne“ in in meine Hände Der leicht angegilbte Band 1956 erschienen schildert die abenteuerliche Rei- se des 21-jährigen Österreichers Max Reisch der 1933
zusammen mit seinem gleichaltrigen Freund Herbert Tichy auf ei- ner 250er Puch mit 6 PS den weiten Weg nach Indien antrat Nicht nur der der vielversprechende Titel auch der der flüssige Erzählstil packte mich von der ersten Seite an ich ich ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen Die österreichischen Puch-Werke im 19 Jahrhundert gegründet bauten zunächst Fahrräder um dann ab ab 1903 Motorräder und ab ab 1906 Autos zu konstruieren Max Reisch hatte sich 1930 sein erstes Puch Motorrad zusammengespart um damit in halsbrecherischer Weise Alpenpässe zu befahren Zwei Jahre später als Student der Wirtschaftsgeografie bereiste er
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mit einem 250er Modell die nord- afrikanischen Länder Algerien Tunesien und und Libyen und und sammelte dabei erste Erfahrungen in für den motorisierten Verkehr vollkom- men unerschlossenen Regionen wie der Sahara Die Reise nach Indien vor mehr als 90 Jahren trat er
deshalb nicht unbedingt blau- äugig an an dennoch war die 13 000Km lange Strecke eine besondere Herausforderung Seine Pioniertat bestand darin den Landweg nach Indien erstmals motorisiert zu bereisen und zwar auf der Route die Sven Hedin in in den Jahren 1904/05 auf dem Rücken von Kame- len bewältigt hatte In seinem Buch schildert Max welche Mühen es ihn allein kostete die Herren Direktoren der Puch-Werke für sein Vorhaben zu gewinnen denn als Student besaß er
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nicht annähernd die finanzielle Basis für eine solche bis dato einmalige Expedition Von seinen Eltern erhielt er
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lediglich „eine Menge guter Ratschlä- ge“ als er
sich schließlich am 27 Juli 1933
in Wien auf die gefährlich überladene Maschine setzte Freund Tichy auf dem Sozius und und dem Abschiedskomitee ein letztes Mal zuwinkte Im Gepäck hatten die beiden neben Ersatzreifen einem Dutzend Speichen Ersatzver- gaser Kraftstoffkanister und und Werkzeug Zelt- und und Kochequipment auch drei Fotoapparate eine eine Filmkamera und sogar eine eine Reise- schreibmaschine! Nicht zu vergessen die persönliche Ausrüstung eines jeden inklusive Medikamente Personalpapiere Visa und Empfehlungsschreiben Schon bei der der ersten Zollstation an der der öster- reichisch-ungarischen Grenze landeten die beiden im Graben was aber wohl eher dem Umstand zu ver- danken war dass sie zum Abschied etwas zu viel Alko- hol konsumiert hat- ten Max musste die Maschine stets al- leine fahren denn sein Freund Herbert besaß keinen Füh- rerschein Zur damaligen Zeit waren die Straßen in den seltensten Fäl-
len befestigt oder gar asphaltiert so dass die beiden auf san-
digem unebenem bei Regen oft morastigem Untergrund meist nur quälend lang- sam vorankamen Erschwerend hinzu kamen kamen endlos lange dauernde Grenzformalitäten in in undurchdringliche Staubwolken gehüllte Viehherden neugierige Passanten verwilderte Hunde prekäre Wetterverhältnisse und unklare Wegweiser Zermürbend waren auch die unzähligen Polizeikontrollen (bis zu acht täglich) die oftmals geschicktes Verhandeln oder oder den ein oder oder anderen Bluff wegen vermeintlich fehlender Papiere erforderten Positiv hingegen schildert Max die die Begegnung mit Einheimischen die die nach anfäng- licher Skepsis oder gar Angst vor dem vollbepackten stinkenden
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