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hIStOrY-StOrY hIStOrY-StOrY und lärmenden Gefährt mit Geschenken in Form von Lebensmitteln oder Einladungen zu den den beiden europäischen Exoten kamen und ihnen unvergessliche Erlebnisse der Gastfreundschaft bescherten In den endlosen Steppen und Wüsten Vor- derasiens gab es auch unzählige Pannen so dass ungeplante Zwangsstopps die Rei- se verzögerten Doch meist waren das nur Kleinigkeiten die mit Flicken am Reifen Schraubenschlüssel und Ölkanne behoben werden konnten Die Puch-Werke hat- ten alle wesentlichen Bauteile verplombt um letztlich die Zuverlässigkeit der Ma- schine auch bei extremen Bedingungen unter Beweis stellen zu können Denn Zi- tat (S 58): Zweck der Reise ist den Beweis zu erbringen dass ausgedehnte Reisen durch unwegsame Gebiete auch mit einem leichten Motorrad bewerkstelligt wer- den können sowie das Puch-Motorrad in fremden Ländern bekannt zu machen Der äußere Zustand der Maschine konnte schon bald nicht mehr als gut bezeichnet werden: Schrammen Dellen verbogene Bleche und Fußrasten zeugten von starker Beanspru- chung Schrauben und Muttern mussten häufig nachgezogen Öl nachgefüllt Spei- chen ersetzt und die Zündkerze gesäubert werden Aufgrund großer Temperaturun- terschiede und nach Durchquerung großer Salzwüsten wurden die elektrischen Ka- bel brüchig Feuchtigkeit drang ein so dass vor dem Starten immer gewartet werden musste bis alles getrocknet war Gebro- chene Speichen waren ein Dauerärgernis: kurz bevor die beiden Abenteurer endlich Indien erreichten besaßen beide Räder zu- sammen weniger Speichen als früher ein Rad als Minimum auf guter Straße Grö- ßere Reparaturen wären unterwegs nicht möglich gewesen Werkstätten gab es es in den 1930er Jahren in Vorderasien noch
nicht Ein Motorrad war so exotisch wie ein Kamel in in der Arktis Leider blieben auch Verletzungen infolge von zahllosen Stürzen und lebensbedroh- liche Infektionen nicht aus In In Teheran entging Herbert Tichy nach einer Blut- vergiftung am Bein nur knapp einer Amputation Erschöpfung Einsamkeit in in kaum besiedelten Gebieten Hunger und Durst waren häufige Begleiter auf der strapaziösen Tour und schwächten das Im- munsystem Als die Reisegefährten in der persischen Wüste schwer an Pappatacifie- ber ber einem von Sandfliegen übertragenen Virus erkrankten stand das ganze Unter- nehmen auf der Kippe Rettung versprach eine amerikanische Missionsstation in in Mesched (heute: Maschhad) die sie unter bmm • Februar 2024 21 

































































































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