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F r i e d r i c h S c h i l l e r :
Es schwinden jedes Kummers Falten, /
so lang des Liedes Zauber walten.
„Sei nicht bös, es kann doch nicht sein!“ Das sollen schon viele Mädchen
vielen Jungs gesagt haben - mussten sie auch wohl oft sagen. Ganz zu Recht!
Doch in diesem Lied, in diesem Text geht es darum, dass ein Junge wohl einem
Mädchen gefiel, sie aber wohl was Besseres suchte. „Drum suche, wer sich ewig
bindet, ob sich nicht noch was Besseres findet.“ Im Original, nicht als Parodie:
„Lied von der Glocke" von Friedrich Schiller: „Drum prüfe, wer sich ewig
bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet!“
Das ist klar, prüfen soll man sich und den anderen oder die andere, aber, wenn es
nur um etwas Besseres, einem besser Begüterten geht, dann kann das so seine
Tücken haben. Dann kann es sein, dass hernach der Junge singt:
„Sei nicht bös, es kann doch nicht sein!“
Hab` ich selbst schon erlebt: Als ich einer früheren Freundin Preis
gab, das ich die Kosten für den Besuch der damaligen Staatlichen
Höheren Wirtschaftsfachschule in Siegen mehr oder weniger
durch Kreditaufnahme finanzieren musste, hieß es abgekürzt von
ihr: „Wenn das so ist, dann musst Du verstehen, dass ich mir das mit Dir noch mal
überlegen muss!“ Sie überlegte und ... meldete sich nie wieder. Sie nahm sich
einen Alten, einen alten Begüterten - der eigentlich gar nicht zu ihr passte. Aber,
für die Eltern wurde hernach eine Hoooooochzeit gefeiert. Sie hat d o r t ein
Scheißleben gehabt, wie ich heute weiß. Würde sie nie zugeben!
Doch hören wir zu, wie das so gehen kann :
Wilhelm Gelhaus
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