Page 208 - Das Kaufmannshaus_Neat
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Breslau



             konnte ihre Freude über den Spaß der Kin-
             der  nicht  verbergen  und  schenkte  mir  ein

             warmes  Lächeln.  Nach  dem  Morgengruß
             und  den  Fragen  nach  den  Befindlichkeiten

             erfuhr ich vom Hausherrn wie er sich unser
             zukünftiges  Zusammenleben  vorgestellt

             hatte. Er wollte dass ich mich verhielt wie
             ein Familienmitglied, in seiner Familie rede-

             te man ohne Scheu und ging behutsam mit-

             einander  um.  Ich  sollte  mich    ab  jetzt  um
             seine  Buchhaltung  kümmern,  weil  diese

             aber einen Tag nicht ausfüllte auch bei allen
             Verrichtungen die mehr als zwei Hände er-

             forderten ihm oder seine Ehefrau zur Hilfe
             verfügbar sein. Ich bekäme  jeden Sonntag

             vor dem Kirchgang 2 Groschen. Zwei weite-
             re würde er für mich zurücklegen. Schuhe,

             Wams und Hosen für die Arbeit bekäme ich
             extra. Ich hatte erwartet von nun an schwe-

             re Arbeit zu leisten wie ich es von unserem

             Hof kannte und war freudig überrascht mei-



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