Page 81 - Das Kaufmannshaus_Neat
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Kati und Anton
Es waren nur wenige Minuten zu Fuß, bis
der Lärm und das geschäftige Treiben der
Vorstadt verstummte. Sein Weg führte wei-
ter über feuchtigkeitstriefende Wiesen auf
denen der abendliche Nebel lag. Es war
noch nicht dunkel, der Wald zeichnete sich
grau vom Himmel ab. Die kahlen, nüchter-
nen Hochspannungsmasten verloren aber
schon ihre Konturen und erinnerten an die
schmucklosen Bäume des Winters. Im
Wald, dessen Bäume Blätter mannigfaltiger
Farbe trugen, empfing ihn ein kühler
Hauch. Es was still hier um diese Stunde.
Die wenigen Geräusche wurden vom Dunst
verschluckt und erreichten gedämpft fast
unwahr das Ohr. Wie im Traum ging er wei-
ter, jeden Augenblick erwartend, dass sa-
genumwobene Naturgeister aus den
Schatten des Unterholzes schwebten.
Manchmal, wenn der Wind leicht über die
Wipfel streifte, fielen hellgrüne, quittegel-
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