Page 80 - SCO Circler Ideen
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Seite 80 12. Textilbranche Kleidung und Verantwortung Täglich kommen 50 oder auch 100 seitige vierfarbige Kataloge ins Haus. Normales und Extravagantes präsentiert der Handel. Alles kann im Netz bestellt, probiert, gekauft oder zurückgeschickt werden. So einfach geht Problemintensivierung heute! Im Kontext mit Textilien sind Probleme überall sichtbar. Die Container- boxen in der Stadt sind voll und die alten Kleider liegen davor auf der Straße. Auch sonst ist die Textilbranche an der Verschmutzung unserer Umwelt stark beteiligt: Um Kleidung zu färben und zu behandeln, wer- den tausende Chemikalien eingesetzt. Viele von ihnen verschmutzen das Wasser, sie schädigen nicht nur die Fische sondern auch die Ge- sundheit. Es leiden die Tagelöhner und wir, die Konsumenten gleich mit. Allergien haben sich ausgebreitet und viele von ihnen werden durch Abrieb, durch Feinstäube und durch die Waschvorgänge verstärkt. Die Kleidung die wir tragen, bestehen teilweise oder auch ganz aus Plastik. Polyamid, Polyester, Acryl oder Nylon sind synthetische Fasern. Sie entstehen aus Polymeren, die aus Öl oder Gas gewonnen werden. Polymere auf Basis von Zellulose z.B. Viskose stammen vom Holz ab. Rund 70 Prozent aller Fasern, die weltweit produziert werden, sind syn- thetische Chemiefasern überwiegend Polyester. 94% der >50 Millionen Tonnen des Materiales werden in Asien, meist in China, produziert. Entlang der Wertschöpfungskette der Textilbranche arbeiten rund 300 Millionen Menschen, meist unter prekären Verhältnissen. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass früher die Kleidung wesentlich länger getragen wurde als es heute der Fall ist. In den letzten 15 Jahren hat *) ZahlenausdemPlastikatlas2019undEllenMacArthurFoundationStudie 


































































































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