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Stress/Anspannung                                     Entspannung/Regeneration
                    bei Sympathikotonie                                   bei Parasympathikotonie


                                                      ª











                  Sympathikus – Vergrößerung/Überblähung                    Parasympathikus – Verkleinerung auf Norm


           Abbildung: Alveolenzustände im Vergleich



              Kurze Zusammenfassung:

              Die Hauptnerven des VNS steuern und regulieren alle Organe und Organsysteme bis auf Zellebene.

              Sympathikus = Anspannungsnerv (aktiviert Kampf und Überlebenssysteme)
              Parasympathikus = Entspannungsnerv (aktiviert Erholung, Regeneration, Reparatur und Energieaufbau)






          COPD-Medikamente



          Welche COPD Medikamente wirken bei welchen Symptomen (Symptombehandlung). Hier finden Sie eine kurze Übersicht mit entsprechenden
          Hinweisen, wie diese COPD Medikamente auf das vegetative Nervensystem, unsere übergeordnete Steuer- und Regelzentrale, mit seinen beiden Haupt-
          nerven und Gegenspielern Sympathikus und Parasympathikus wirken.




              Folgendes lässt sich aber schon hier zusammenfassen:
              Die klassischen COPD Medikamente stimulieren den Sympathikus, erzeugen damit noch mehr Stress im Körper, hemmen den Parasympathi-
              kus, der verantwortlich ist für Erholung, Regeneration und Reparaturprozesse. Damit wird jegliche körpereigene Reparatur im Körper (mit
              Erscheinungen wie Fieber, Entzündungen, Müdigkeit, usw.) lang anhaltend unterdrückt – was für Aussichten!




          Was bewirken Beta-2-Sympathikomimetika?
          Sie wirken stimulierend auf den Sympathikus, also den Stressnerv, der für Kampf- und Fluchtreaktion verantwortlich ist. Das bedeutet, der Stress in Ihrem
          Körper wird künstlich noch weiter erhöht – als wenn Sie nicht schon genug Stress hätten – aber das lindert für kurze Zeit eben die „Reparatur-Symptome“.
          Die Lungenbläschen werden noch weiter überbläht und die Bronchien weit gestellt – gleichzeitig wird von den Becherzellen der Bronchien weniger Schleim
          produziert.


          Was bewirken Anticholinergika?
          Sie wirken hemmend auf den  Parasympathikus (=  Erhöhung des  Sympathikus),  also den  Entspannungsnerv, verantwortlich für  Reparatur- und
          Regenerations prozesse. Die Wirkung ist ähnlich wie bei Beta-2-Sympathikomimetika. Da der Parasympathikus in Ruhe vermehrt Schleim produziert, die

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