Page 12 - Katalog 2020
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Aufbau der Haut
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Die Epidermis
Dermis oder
Lederhaut
Die Dermis besteht vorwiegend aus Bin- degewebsfasern – hauptsächlich Kollagen Typ I und Elastin. Sie dient der Ernährung und Verankerung der Epidermis und wird (von oben nach unten) in die Papillen- oder Zapfenschicht – Stratum papillare – und die Netzschicht – Stratum reticulare – unterteilt.
In der Dermis befinden sich feine Blutkapil- laren, die auch die Zellen in der Keimschicht versorgen. Aufgrund der glatten Gefäßmus- kulatur ist der Durchmesser variabel, was für die Temperaturregelung wichtig ist; bei Schreck und tiefen Empfindungen weiten sie sich und jagen uns bekanntermaßen das Schaudern über den Rücken.
Weiterhin liegen in der Dermis die Haarwur- zeln sowie die Talg- und Schweißdrüsen. Bedeutsam ist auch an ihr, dass sie gemein- sam mit dem Unterhautzellgewebe den größten Wasserspeicher des Körpers bildet. Ein Drittel aller Flüssigkeit ist hier vorhan- den , wird reichlich getrunken, kann es auch noch mehr sein.
Subcutis oder
Unterhaut
Die Subcutis bildet die Unterlage für die da- rüber liegenden Hautschichten und enthält die größeren Blutgefäße und Nerven für die oberen Hautschichten sowie das subkutane Fett und lockeres Bindegewebe.
In der Unterhaut liegen auch die Sinneszel- len für starke Druckreize, zum Beispiel die Lamellenkörperchen (Vater-Pacini-Körper- chen). Das Unterhautzellgewebe dient dar- über hinaus als Speicher für Nährstoffe und Wasser, als Druckpolster und als Kälteschutz. Mit großen Faserbündeln befestigt es die Haut an ihre Unterlagen aus Muskeln oder Knochen. Diese Schicht ist gewissermaßen das Bindeglied zwischen dem Körper und seiner äußeren Hülle.
Die Epidermis gehört zu den Epithelgewe- ben. Sie ist ein mehrschichtiges, verhornen- des Plattenepithel, das üblicherweise 0,03 bis 0,05 Millimeter dünn ist, aber an den Handinnenflächen und den Fußsohlen meh- rere Millimeter erreicht.
Von außen nach innen unterscheiden wir folgende Zellschichten (Abb. 2):
Die Hornschicht – Stratum corneum – be- steht aus den bereits erwähnten abgestor- benen Keratinozyten, den Korneozyten, de- ren Überreste ein verhorntes Plattenepithel aus Keratin bilden.
Die Glanzschicht – Stratum lucidum – ist nur an der Leistenhaut der Hand- und Fußin- nenseiten vorhanden.
Die Körnerzellschicht – Stratum granulosum – versorgt das Stratum corneum mit Kerati- nozyten/Korneozyten.
Die Stachelzellschicht – Stratum spinosum – enthält auch lebende Zellen, die aus der Basalschicht stammen.
Die Basalschicht – Stratum basale – ist zur Dermis durch eine Membranschicht abge- grenzt und gut mit Nährstoffen versorgt.
Stratum basale und Stratum spinosum bil- den zusammen die Keimschicht, das Stra- tum germinativum. Aufgrund der ständigen Zellteilung werden die Keratinozyten von hier nach außen geschoben. Auf diesem Weg werden sie zunehmend flacher und größer (ø ca. 20 μm) und beginnen, sehr viel Keratin aus der Vorstufe Keratohyalin zu synthetisieren.
Zusätzlich zu Keratinozyten findet man in der Epidermis auch Melanozyten im Bereich der Basalschicht, sowie Langerhanszellen – sehr wichtige Abwehrzellen – , die Bestand- teil des Lymphsystems sind