Page 44 - Katalog 2020
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 APRIKOSENKERNÖL
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Mit 66,1% macht Oleinsäure den größten Bestandteil des Aprikosenkernöls aus. Oleinsäure, auch Ölsäure genannt, ist einer der wichtigsten Vertreter der ungesättigten Fette. Diese sind für den menschlichen Organismus essentiell, da er sie nicht selber herstellen kann.
Die Konzentration bei Ölsäure, die für kommerzi- elle Zwecke hergestellt wird, liegt bei etwa 70% und damit kaum höher als der natürliche Apriko- senölgehalt. Sie zählt zu den Omega-9-Fettsäuren.
Zu 25,3% ist Linolsäure enthalten. Sie ist eine Ome- ga-6-Fettsäure, die für ein gesundes Hautbild un- verzichtbar ist. Palmitinsäure ist zu 5,9% vertreten.
ie ist ein Haupt-Zwischenprodukt des menschli- chen Stoffwechsels.
SB
erühmt ist sie übrigens vor allem für ihre industrielle Nutzung als eines der beiden Haupt- bestandteile von Napalm. Mit 1,6% vertritt die Ste- arinsäure die gesättigten Carbon- und Fettsäuren.
Als Bestandteil von Reinigungsmitteln und Rasier- schaum, ist sie zudem wirtschaftlich interessant. Mit einer recht niedrigen Konzentration von 0,6% kommt Palmitoleinsäure vor, eine ungesättigte Omega-7-Fettsäure.
Ein Bestandteil, der für Verarbeitung der anderen Fette im Körper wichtig ist, ist Vitamin E oder auch Tocopherol genannt.
Das Tocopherol ist mit ca. 34mg je 100ml vorhan- den. Unter anderem übernimmt es die Aufgabe mehrfach gebundene, ungesättigte Fettsäuren vor dem Zerfall zu bewahren. Dabei sind in
erster Linie freie Radikale dafür verantwortlich die Reaktionen anzustoßen, die den Zerfall bedeuten. Das Tocopherol hat demnach eine antioxidative Wirkung.
Zusätzlich finden sich im Aprikosenöl Spuren von Vitamin A und Vertreter der Vitamin B-Gruppe, wie z. B.das Niacin (B3) und Amygdalin (B17).
Ein Qualitätsmerkmal von Ölen ist die Höhe der Jodzahl. Sie lässt darauf schließen, wie hoch der Anteil ungesättigter Fette ist – je höher die Zahl, desto höher der Anteil. Bei Aprikosenkernöl liegt die Jodzahl bei 96-109, damit liegt das Apriko- senöl in der oberen Hälfte der Skala. Ab einer Jo- dzahl von 100 fangen die sogenannten halbtrock- nenden Öle an.
Bei der Gewinnung von Öl spielen zwei Arten von Aprikosen eine Rolle: Einerseits die süßen Zuch- taprikosen, andererseits die säuerlichen Wildapri- Dkosen. Der Kern der Zuchtaprikosen hat einen süß- lichen Geschmack mit mandelähnlichem Aroma.
er Kern wird deshalb zur Herstellung von Persipan verwendet, einer marzipanähnlichen Masse, uns natürlich hauptsächlich bekannt aus dem leckeren Weihnachtsstollen. Wildaprikosen- kerne sind bitter im Geschmack.
Ursprünglich stammt der Aprikosenbaum bzw. –strauch aus China. Seit etwa 3000 v. Chr. war er in Armenien vorzufinden und kam anschließend nach Europa.
Da zuerst angenommen wurde, dass die Frucht aus Armenien stammt, erhielt sie den lateinischen Namen Prunus armeniaca, was soviel wie armeni- sche Pflaume heißt. Allen voran die Türkei gilt heu- te als eines der größten Aprikosenanbaugebiete. Dem Aprikosenkernöl wird aufgrund des enthalte- nen Vitamin B17 eine krebsvorbeugende Wirkung nachgesagt.
Als Hautpflegemittel überzeugt das Aprikosenöl vor allem durch die enthaltene Linolsäure. Bei äußerlicher Anwendung wurde die Wirkung von Linolsäure bei bereits geschädigter Haut nachge- wiesen.















































































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