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 einem König regiert würde, in starkes Wanken. Für den ersten Aufruhr sorgte der Spanier Luis Mendez de Torres, im Jahr 1586. Er behauptete, er habe mit eigenen Augen gesehen, wie «la maestra» Eier legte. Somit könne sie nicht männlichen Geschlechts sein.
Dreiundzwanzig Jahre später veröffentlichte der Engländer Charles Butler, ein Priester und Imker, sein Werk «The Feminine Monarchie» und meinte, dass die Bienen von einer Königin regiert würden. Beweise konnte aber auch er nicht liefern. Dennoch gilt Butlers Werk als Meilenstein in der Bienenli- teratur, da sich unzählige Wissenschaftler auf ein- mal darum interessierten. Darunter auch der schwe- dische Forscher Marten Triewald, der fälschlicher Weise von einem «Engländer namens Carl Butter» schreibt.
Zu dieser Zeit war die Theorie einer Königin auch gar nicht mehr allzu abwegig, denn Elizabeth I. hatte bereits fünfundvierzig Jahre erfolgreich über England geherrscht.
Erst dem Holländer Jan Swammerdam gelang es, unter dem Mikroskop die nötigen Beweise zum Geschlecht des Bienenoberhauptes zu liefern und jegliche Spekulationen aus dem Weg zu räumen – zumindest bildete er einen Anfang.
Aus König wurde Königin. Klingt simpel. Alles andere als simpel waren die Wellen die diese revolu- tionäre Entdeckung Swammerdams in der damaligen
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