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auf dem aulidischen gestein
zum gedenken an Konstantinos Kavafis
Schlagt in mich ein ihr Donner des Himmels schlagt mir entgegen ihr hochmütigen Winde, ich kniee hier, auf dem euböischen Gestein,
wie Agamemnon vor dem trojanischen Feldzug.
Phobos, der Du meine Muskel anspannst wie eine Bogensehne,
führe mit dem Sonnenpfeil.
Dorthin, wo die phönizianischen Schiffe ankern
und die alexandrinische Dämmerung wogt,
wo in verbrannten Tempeln Pfefferkräuter blühen,
und die Mütter Gesichter wie eingetrocknete Quitten haben.
Das Boot wird aufgewühlte Wellen durchschneiden und ich werde neue Häfen kennenlernen
gezeichnet vom Winde
und von den Stimmen der Laistrygonen und Zyklopen, welche in den Träumen beharrlich wiederkehren. Ohne sie werde ich keine Ruhe finden.
Auch wenn ich fremde Götter erzürnen werde,
nicht dem Gesang der Sirenen und den ebenhölzernen Weihräuchern werde ich folgen,
sondern der Odysseus-Welle,
die den Tod umgehen kann.
Denn mein Haus − zwischen den Ufern,
und mein Herz − zerrissen wie das eines Zugvogels.
Übertragen v. Anna Suproń-Heidel
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