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    eingefrorene momente
ANALOGE FOTOGRAFIE
eingefrorene momente
  Sucher, die Linse wurde zu meinem Auge.
Viele dieser Fotos sind bei diversen Umzügen und Ausmistaktionen verloren gegangen. Aber einen Teil, zum Glück den, mit den schönsten Erinnerungen, konnte ich durch die Jahrzehnte retten, besser, diese Andenken sind durch die Zeit nicht verweht worden.
EBENSO WIE DIE KAMERA.
Plötzlich tauchte sie im Schrank wieder auf, wie ein lange vergessener Freund.
Ich nahm sie
in die Hand und verspürte sofort das vertraute Gefühl.
Und doch, wenn man so lange nicht fotografiert
hat, muss man vieles neu erarbeiten. Ich spreche nicht von den Schnappschüssen, die man durch die Handys heute nebenbei erledigt.
BEWUSSTES SEHEN, BEWUSSTES HANDELN.
Diese Wunderwerke der Elektronik übernehmen dabei auch die meiste Arbeit.
Man muss nurmehr auf den Auslöser am Bildschirm drücken, oder ihn berühren und das Foto, der Augen- blick, ist auf dem Chip gebannt.
Ich spreche von dem bewussten Sehen und Schauen, von den Über- legungen, die man anstellen muss, wie das Objekt der Begierde am besten auf den Film zu bannen ist. Die Span-
nung, die entsteht, bis man das Negativ oder den Abzug in den Händen hält und erst danach weiß, ob die Idee umgesetzt werden konnte.
In der digitalen Fotografie betrachte ich das Foto auf dem Bildschirm und wenn es nicht gefällt, lösche ich es einfach wieder.
DER ZEITFAKTOR IST WICHTIG.
Bei der analogen Foto- grafie spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle.
Ich muss mir mehr von ihr nehmen.
Um alles einzustellen und ich muss Geduld aufbringen, bis ich das Ergebnis bewundern kann oder mit der Ent-
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