Page 107 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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Ueber die Helligkeitsvariationen der Farben. 95
coefficienten« der Farbe zu bezeiclineii. Da es femer häufig noth-
wendig sein wird, den Steigungscoefficienten einer bestimmten Farbe
anzugeben, werden wir im Folgenden diese Größe für weiß /t„, nennen,
und für die verschiedenen Farben sie mit der "Wellenlänge als Index,
z. B. Ä-ggg bezeichnen.
Um einen besseren Ueberblick über die Variation der Steigungs-
coefficienten mit der Wellenlänge zu erhalten, habe ich diese G-rößen
in Fig. 4 graphisch dargestellt. Als Abscisse ist die Wellenlänge,
als Ordinate die Größe des k^ genommen. Jeder berechnete Punkt
ist durch einen kleinen Kreis bezeichnet. Durch diese Punkte lässt
Fig. 4.
MO HO 610 600 580 Sic 540 523 MO 4t0 0,0 +40 «0
sich, wie aus der Figur ersichtHch, eine ganz regelmäßige Curve
hindurchlegen ; nur einzelne Punkte weichen ganz unbedeutend von
dieser Linie ab. Da die Abweichungen gewiss von unvermeidüchen,
zufälligen Fehlem herrühren, sind die aus der Curve abgelesenen
Werthe für die betreffenden Farben unzweifelhaft richtiger; diese
Werthe sind in Tabelle lY in der Reihe »coit. >l-,« angeführt, und
sie werden im Folgenden allen weiteren Berechnungen zu Grunde
gelegt. In Fig. 4 ist femer die Größe des k\ für weiß, ki^ = 8,41
mit einem wagerechten Strich bezeichnet; diese Linie schneidet die
Curve in zwei Punkten, die den Wellenlängen 570 und 454 ent-
sprechen. Die zugehörigen beiden Farben haben also denselben
Steigungscoefficienten wie weiß. Endlich findet sich in der Figui-
eine punktirte Curve, welche die Variation des Steigungscoefficienten
für das Auge König' s angibt. Die Curve ist mittelst einer An-
näherungsmethode, die ich gleich im Folgenden darlegen werde, aus
seinen Bestimmungen der Farben gleicher Helligkeit abgeleitet.