Page 161 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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Einleitung in die allgem. Theorie d. Mannigfaltigkeiten v. Bewusstseinsinhalten. 149

     Mannigfaltigkeit  mit  denjenigen  der  anderen Mannigfaltigkeit un-
     bedingt combinirbar, so enthält die aus den Combinationen entstehende
     Mannigfaltigkeit
                      .M[aj., by, C-.  •  .  p^, q^, r^  •]

     jede der beiden ursprünglichen Mannigfaltigkeiten, da jedes [%, by,
     c^'  '  •]  neben  [>o,  ?o;  ^'o  •  *  O  ^^^d  jedes  [j?„,  q^, r^  •  •  •]  neben
     [a,,,  fco,  c^  •  •  "j  auftritt.  Die Mannigfaltigkeiten M[a^,  by,  c-  •  •  •]
     und 3I[p^^,  q^,,  i\^.  •  •  •] bleiben daher in der  combinirten Mannig-
     faltigkeit erhalten.  Sie sind wegen der Verschiedenlieit ihrer Ele-
     mente durch keine Beziehungen aneinander geknüpft und wegen der
     unbedingten Combinii-barkeit ihrer Glieder unabhängig von einander.
     Darum erweist sich jeder Bewusstseinsinhalt der combinirten Mannig-
     faltigkeit entweder als unmittelbar einer der beiden Mannigfaltigkeiten
     zugehörig oder als die Combination eines Gliedes der einen Mannig-
     faltigkeit mit einem GUede der anderen Mannigfaltigkeit.  Dies wird
     durch die Gleichungen
          byy c-  •  .  •  r^  •  • =  [[%,  by, c-  •  •  •], [p^, q^„ r^  •  •
                                 •]
     V^xi           2h, Qv,                                          •]]
     K>   by, Cz'  •  p^,  q^,  i\  .  . =  [aj., by, c^  •  •]
                                 .]
     L^o?  ^0)  ^0  *  l^tn Qin  ^'w  '  *  'J  ^^^  iPti, Qv, ^w'  '  'J
     zum Ausdruck gebracht.    Demzufolge  bietet  sich M[a^, by, c -  •  •  •
     Pu,  9.V,  ^'w  •  '  ']  iiicht  als  eine  besondere  Mannigfaltigkeit  dar;
     sie  zerfällt  vielmehr  in  die  beiden unabhängig und beziehungslos
     neben einander stehenden Mannigfaltigkeiten M[a^, by, c~  •  -  •] und
                         I^ gleicherweise zerfällt jede Mannigfaltigkeit,
     ^[Pu, 5f;  *'u7  '  •]•
     die  aus  der  bedingungslosen Combination von mehr  als zwei von
     einander unabhängigen Mannigfaltigkeiten  resultü't.  Es hat sonach
     folgender Grundsatz allgemeine Geltung:
         Sind  die Bewusstseinsinhalte      der Mannigfaltigkeiten
     3/,, M^, 3/j  •  •  •, von welchen keine mit einer der anderen ein
     Element gemeinsam hat, unbedingt combinirbar, so zerfällt
     die combinirte Mannigfaltigkeit        in  die unabhängig und
     beziehungslos     neben   einander stehenden      Mannigfaltig-
     keiten M^, M^,   ilfg  •  •  •
        Hieraus ergeben sich die Bedingungen für die Zusammengehörig-
     keit der Bewusstseinsinhalte einer aus den ?^ Elementen a^,, by, c~  '  -
     gebildeten Mannigfaltigkeit M[a^, by, c-  -  ] ohne weiteres.
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