Page 405 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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Methode der paarweisen Vergleichung bei verschied. Gefiihlsrichtungen. 393
sowohl mit L— ?7-TTrtheilen als mit E—D-Ürtheilen constant zu
reagiren.
2) Der Wundt'sche Satz, dass die hohen Töne erregend und
vielleicht lustwirkend, die tiefen aber herabstimmend und vielleicht
unlustwirkend sind, findet in diesem Falle keine Bestätigung. Viel-
mehr sind die tiefen Klänge erregend und lustwirkend, die hohen
aber deprimirend und unangenehm. Ob diese Umkehrung der Wundt-
schen Regel der Klangfarbe des Instrumentes zuzuschreiben ist, und
Fig. 6.
22
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18 Q-OO -o-
Emegrcag (12)
16 DepressioTufll)
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8 10 12 Itf 16- 18 20 22 2h
ob dieselbe Versuchsperson z. B. bei Stimmgabelversuchen vielmehr
im Sinne der Regel geurtheilt hätte, muss natürlich dahingestellt
bleiben.
3) Die L— TJ- bezw. die E^—D-Curven zeigen eine ziemlich genau
gegensätzliche Richtung auf. Es ist daher zu vermuthen, dass in
denselben wirkliche Grefühlsgegensätze zum Ausdruck gelangen.
4) Die E^-Z)-Curven haben dagegen kerne von den L— fJ-Curven
verschiedene typische Form. Mit wachsender Uebung fallen die L— E-
und die C—D-Curven mehr und mehr zusammen. Dieses Resultat
konnte man von vornherein auf zweifache Weise deuten. Entweder