Page 12 - bildungswerkstatt_Ausgabe_7__Feb_2023
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DOKUMENTARFILM
BRATSCH - EIN DORF MACHT
SCHULE
Dass Schule auch anders kann, zeigt der neue Dokumentarfilm von Norbert Wiedmer,
der ab Ende Januar in unseren Kinos anläuft. Wiedmer begleitete eine kleine Privat-
schule in dem Walliser Dorf Bratsch über mehrere Jahre mit seiner Kamera. Heraus-
gekommen ist ein Film über eine Schulidee, die zum Nachdenken anregt und Mut
macht.
Der Schule kommt bei diesem Erneuerungsprozess
eine zentrale Bedeutung zu. Der junge, visionäre
Pädagoge Damian Gsponer erhält von der Erzie-
hungsdirektion des Kantons Wallis die Bewilligung,
eine allen Kindern offenstehenden Privatschule in
Bratsch zu eröffnen. Mit seine Schulidee stellt er das
gängige Schulmodell auf den Kopf - und er gewinnt
das Interesse der Öffentlichkeit und die Herzen
der Schülerinnen und Schüler. Nicht die Wissens-
vermittlung nach vorgegebenem Lehrplan steht im
Zentrum, sondern die Förderung der Kinder mit ih-
ren ureigenen Anlagen, Talenten und Bedürfnissen.
Lernen findet überall dort statt, wo sich in Bratsch
Möglichkeiten anbieten oder geschaffen werden
können.
www.filmcoopi.ch/movie
Hinter der Kamera
Der renommierte, mehrfach ausgezeichnete
Norbert Wiedmer hat schon andere, vielbeachtete Schweizer Regisseur Norbert Wiedmer («Mitten ins
Dokumentarfilme realisiert, aber sein neustes Werk Land», «Behind Me – Bruno Ganz») dokumentiert
betrifft uns alle, denn die Geschichte handelt von in seiner filmischen Langzeitbeobachtung die Ent-
einer kleinen Privatschule in einem Walliser Dorf. wicklung der Schule Bratsch seit deren Eröffnung
und die Veränderungen im Bergdorf bis in die Ge-
genwart. Im Mittelpunkt stehen die verantwortlichen
Die Filmstory Lehrkräfte Damian Gsponer und Natascha Würsten
Das Schulhaus steht leer, der Dorfladen ist ver- zusammen mit einer Auswahl von fünf Schülerinnen
waist. Immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner und Schülern. «Bratsch – Ein Dorf macht Schule»
des Oberwalliser Bergdorfs Bratsch sind ins Tal ge- ist ein herausragend gemachter, bewegender Do-
zogen. 2015 leben nur noch rund 100 Menschen im kumentarfilm, der essenzielle neue Einsichten ver-
Ort. Da beschliessen diese: Jetzt muss sich etwas mittelt und darüber hinaus mit erfrischendem Humor
ändern - wir wollen das Dorf wiederbeleben! und viel Feingefühl besticht.
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