Page 45 - Protect-it_Ausgabe_59_2021
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                                                                                         Impfstrategie  – welche?
















          Corona-Leugner mit ihrem Protest in Liestal, wo gerade mal   ignorieren. Verschiedene Wissenschaftler  zogen  inzwischen
          8‘000 Personen teilnahmen – natürlich meist ohne Masken   die Konsequenzen und traten aus den Beratungsgremien aus.
          und Distanz untereinander. Auch die Krawalle von St.Gallen,   Eine wahre Schande für Politikverantwortliche, haben wir
          mit Randale und Wiederholung, lassen Experten und die Re-  doch solches Gebaren in den USA jahrelang mit Kopfschüt-
          gierung darauf schliessen, die ganze Schweizer Jugend habe   teln mitverfolgt. Der neue, offenbar vernünftige Präsident
          massive psychische Probleme bis hin zur Suizidgefährdung.   und mächtigste Mann der Welt, hat sich ausdrücklich dazu
          Unsere Regierung ist so harmoniesüchtig und «kompromiss-  bekannt, seine Pandemiemassnahmen an den wissenschaftli-
          verseucht», dass sie sich für jede unpopuläre Massnahme zehn-  chen Erkenntnissen seiner Spezialisten auszurichten…
          mal entschuldigt – und deshalb überbedacht oder gar zöger-
          lich reagiert – aber wehe ein einzelner Wolf heult im Walde…   RASCHES IMPFEN WÄRE EIN WEG AUS DER KRISE
                                                              Bei der Impfkampagne, einem verschlüsselte Elemente zur
          GEFÄHRLICHES IGNORIEREN DER                         Krisenbewältigung, hinkt die reiche Schweiz immer noch
          WISSENSCHAFT                                        hinten an. Man hätte sich genügend Impf-Dosen sichern
          Die warnenden Stimmen der Wissenschaft werden dagegen   können, doch auch hier gibt man sich übervorsichtig und
          gerne und leichtsinnig ausgeblendet. Die Politik lässt sich   gemächlich. Und selbst die Impforganisation zeigt wieder
          nicht gerne dreinreden, insbesondere nicht von solchen, die   die gleichen Schwächen, wie die Umsetzung der sonstigen
          Recht haben, aber parteipolitischen Zielen gegenüber neu-  Coronamassnahmen. Keine klaren Direktiven, Föderalis-
          tral sind. Sie sind unbequem, diese Warner, sie «grätschen»   mus-Barrieren, uneinheitliche Kommunikation, viel «Hüsch
          den Populisten zwischen die Beine, am liebsten möchte man   und Hott» und Medienkonferenzen des Bundesrates zum
          sie ganz zum Schweigen bringen: so stimmten Vertreter der   Abwinken. Statt motivierend, klar und richtungsweisend,
          Mitte-Rechts-Parteien in der Wirtschaftskommission des Na-  wirken die Veranstaltungen wie Trauergottesdienste, die uns
          tionalrats dafür, den Mitgliedern der wissenschaftlichen Task-  allen wenig Hoffnung machen oder einen Druck durch die
          force des Bundes den Mund zu verbieten, sich nicht mehr   Bevölkerung erzeugen könnten, endlich das Gemeinwohl vor
          öffentlich äussern zu dürfen. Auch Regierungsmitglieder   die eigenen, kleinmütig Interessen zu stellen, bis wir – ge-
          möchten die Warnungen ihrer eigenen Berater am liebsten   meinsam – diese Krise bewältigt haben.







          BAG und Taskforce –
          wer glaubt wem?





















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