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                   Frauenzentrale Zürich – Stopp Prostitution. Für eine Schweiz ohne Freier.
Obwohl Prostitution für Frauen oft gravierende Auswirkungen hat, hat die Schweiz eines der liberalsten Gesetze. Die Frauenzentrale Zürich schafft es trotz winzigem Budget, mit einer aufmerksamkeitsstarken Botschaft auf Social Media eine nationale Diskussion in allen Medien auszulösen.
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Aufgabe
Hierzulande zählen die Gesetze zum Thema Prostitution zu den liberalsten der Welt. Wäh- rend in manchen europäischen Ländern die entsprechende Gesetzgebung geändert oder eine Gesetzesreform zumindest diskutiert wird, herrscht in der Schweiz noch immer Stillschweigen. Die Frauenzentrale Zürich will deshalb eine gesellschaftspolitische Debatte zur Prostitution in der Schweiz lancieren. «In einer gleichberechtigten Gesellschaft hat Pro- stitution keinen Platz», so die Kampagnenlei- terin Sandra Plaza. Prostitution sei gegen die Menschenwürde.
Die kommunikative Herausforderung für die Kampagne besteht in der grossen Zielgruppe und im winzigen Budget: Nicht die Prostitu- ierten, die Bordellbetreiber oder die Freier
sollen sensibilisiert werden, sondern die ge- samte Bevölkerung, um so die gesellschafts- politischen Rahmenbedingungen für ein Um- denken und eine Veränderung schaffen zu können. Und das bei einem Mediabudget von 0Franken.
Strategie
Schweden versucht seit 1998, die Nachfrage zu dämmen, indem es die Prostitution als Ge- walthandlung bestraft. Dabei werden nicht die Prostituierten, sondern Freier, Zuhälter, Menschenhändler und Bordellbetreiber per Gesetz zur Verantwortung gezogen.
Es ist bekannt, dass die Schweiz und Schwe- den international oft miteinander verwech- selt werden. Der Vergleich zwischen Schweden und der Schweiz hinkt jedoch besonders in
Bezug auf die Rechte und die Stellung der Frau. Ob beim Frauenstimmrecht, beim Mut- terschaftsurlaub oder eben bei der Prostituti- on: Schweden war und ist der Schweiz Jahr- zehnte voraus.
«Wir waren brutale Wikinger, aber ihr lebt noch
im Mittelalter.»
Umsetzung
Kernidee der Kampagne: Die Schwedinnen und Schweden finden es überhaupt nicht lus- tig, ständig mit der Schweiz verwechselt zu werden – schliesslich seien die beiden Länder völlig unterschiedlich, was Frauenrechte und Gleichstellung betreffe. Das Herzstück der Kampagne bildet ein rund zweiminütiges
FRAUENZENTRALE ZÜRICH. STOPP PROSTITUTION. KATEGORIE PR
AUFTRAGGEBER FRAUENZENTRALE ZÜRICH
AGENTUR PUBLICIS ZÜRICH, SWITZERLAND
WEITERE BETEILIGTE SOCIAL CLUB STOCKHOLM, SWEDEN
 















































































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