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 EDITORIAL
                   Alles andere als normal.
Larissa Pohl.
Der Effie 2020 ist in vielerlei Hinsicht nicht normal. Es gab viele Änderungen und Neuerungen im Vorfeld des Einreichungs- und Jurierungsprozesses: Die bisherigen Kategorien nach Kommunikationsaufgaben wie «Activation», «Evergreen» und «Comeback» werden um Disziplin-Kategori- en ergänzt mit acht neuen Kategorien: Content Marketing, CRM/Loyality Program, Employer Branding & Recruiting, Media Innovation, Media Performance, PR, User Experience und Design. Der Effie wird dadurch breiter abgestützt und zahlt damit noch besser auf die veränderten Anforde- rungen an die Kommunikation im digitalen Zeitalter ein.
Ausserdem rücken die Effie Awards Switzerland näher an das Konzept des US-Lizenzgebers heran mit dem Ziel, dass die Schweizer Effie-Cases besser mit internationalen Erfolgskampagnen vergleichbar werden. Zu den bisherigen Einsendeabschnitten «Herausforderung, Kontext & Ziele», «Insights & Strategie» und «Ergebnisse» kommt noch der Abschnitt «Die Idee zum Leben erwecken». Dabei handelt es sich letztlich um die Kreation. Das obligatorische Case-Video enthält seit diesem Jahr keine Zahlen und Ergebnisse mehr.
Und auch der Jurierungsprozess ist nicht normal, sondern neu aufgesetzt: Er erfolgt in zwei Runden. In Runde 1 werden die Finalisten bestimmt, in Runde 2 die Bronze-, Silber- und Goldgewinner. Jedoch mit unterschiedlichen Jurys: eine Jury für Runde 1 und eine Jury für Runde 2. Beide Jurys bestehen natürlich wie gewohnt aus Marketingexperten aus Agenturen, Unternehmen, Marktforschung und Wissenschaft. Zusätzlich wird es einen Grand Effie geben. Zum ersten Mal in diesem Jahr. Der Grand Effie zeichnet den
Primus inter Pares aus, die beste Arbeit des Jahres. Einen Goldgewinner, der noch heller scheint. Ganz anders als normal waren dieses Jahr die Durchführungen der Jurys. Die zweite Juryrunde fand unter verschärf- ten Sicherheitsbedingungen statt und die Grand Effie Jury ebenfalls. In diesem Jahr wurden neunzehn Medaillen vergeben, und zusätzlich erhielten zehn Arbeiten das Diplom. Das ist ein herausragendes Ergebnis. Die Jury hat in beiden Sitzungen intensiv über die Cases diskutiert. Die Bedeutung der KPIs, die Umsetzung gemäss der Strategie und die fabelhaften Ergebnis- se, die mit mutiger Kreation und hoher Intelligenz erreicht wurden. Denn der Effie zeichnet Arbeiten aus, die eben nicht normal sind, sondern besser als normal.
Alles andere als normal waren die Rahmen- bedingungen in diesem Jahr. Covid-19 hat uns in Atem gehalten und die Welt verändert. Wir sind weit entfernt von normal und werden sehen, wie das neue Normal aussieht. Wir leben in einer Zeit, in der Marketingbudgets reduziert werden, weil sie wohl als Kosten gesehen wurden und nicht als Investition. Der Effie zeigt, welchen Einfluss unsere Arbeiten auf den Unternehmenserfolg haben, und das ist wichtiger denn je. Die in diesem Jahr ausgezeichneten Arbeiten treten den Beweis an und sind Benchmark für effektive Marketingmassnahmen. Weil sie auch eins dazu sind: alles andere als normal.
Larissa Pohl, CEO Wunderman Thompson Germany, Vizepräsidentin des GWA, Ressort Effie
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