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Ab ins Bett und wer liegt schon da? Na klar, ein Kind. Antonia klaut mir nicht nur die Matratze, nein auch meine Decke. Nach einer
eher kurzen Nacht mit Aufgewecke, Herumgetöne und auf mir Herumgehopse von Antonia werde ich um 6:30 genauso wieder geweckt.
Egal wo ich bin, es liegt, läuft oder nölt ein Kind neben oder bei mir. Immer und überall!
Ab ins Bett und wer liegt schon da? Na klar, ein Kind. Antonia klaut mir nicht nur
Ab 7:00 Uhr schon die ersten Forderungen nach Tischtennis spielen, Trampolin hüpfen oder „spielst du irgendwas anderes mit mir, Ma-
die Matratze, nein auch meine Decke. Nach einer eher kurzen Nacht mit Aufgewe-
ma?“ Die Jungs messen sich am laufenden Band miteinander oder streiten oder labern irgendwas. Ruhe? Was ist das? Es ist bewölkt
cke, Herumgetöne und auf mir Herumgehopse von Antonia werde ich um 6:30 genau-
und frisch draußen, das Wetter lädt nicht dazu ein rauszugehen.
so wieder geweckt. Egal wo ich bin, es liegt, läuft oder nölt ein Kind neben oder bei
mir. Immer und überall!
Familienprogramm: ab 9 Uhr macht das Hallenbad auf, wir stehen um 8:55 Uhr davor. Nach der Umzieh-
schlacht geht das Hinterhergerenne los. Entweder im Kleinkindbecken ins Pipiwasser sitzen und Pitschepatsche
Ab 7:00 Uhr schon die ersten Forderungen nach Tischtennis spielen,
machen oder mit den Jungs ins Wellenbad. Das findet alle 30 Minuten statt, meine Badehose ist sowieso schon
Trampolin hüpfen oder „spielst du irgendwas anderes mit mir, Ma-
ausgeloddert und rutscht mir bei jeder Welle auf die Seite. Oder einer der Jungs zieht an meinem Bikiniober-
ma?“ Die Jungs messen sich am laufenden Band miteinander oder
teil.
streiten oder labern irgendwas. Ruhe? Was ist das? Es ist bewölkt
und frisch draußen, das Wetter lädt nicht dazu ein rauszugehen.
Im Planschbecken sitze ich mit anderen leicht übermüdet und frustriert aussehenden Müttern rum. Sehn-
suchtsvoll werfen wir den schlanken Frauen einen Blick hinterher, die entspannt mehrere Bahnen am Stück ge-
schwommen sind.
Nach 3 Stunden Badelärm, Chlorgeruch und sich in enge Röhrenrutschen zwängen, stürzen wir uns wieder in die
Anziehschlacht. „Jona, du kannst deine Klamotten nicht einfach auf den nassen Boden werfen“… „Lennart, bit-
te bitte bitte zieh dich endlich an“… „Antonia, wo bist du? Nein, nicht angezogen zurück ins Bad stürmen“.
Nach Hause, Raubtierfütterung, irgendein Kind heult garantiert (heute Lennart). Die Aussicht des Tages: die
Mittagspause. Und wer hampelt 20 Minuten neben mir rum und schläft natürlich nicht? Antonia. Warum auch?
Im Notfall pennt sie einfach später ein, dann kann sie auch am Abend länger wach bleiben.
Nachmittagsprogramm? Nochmal in den Märchenwald. Die Jungs wollen weiter an den Wichtelhütten bauen. Da
Antonia sich beim letzten Mal direkt von mehreren vermoosten und rutschigen Felsen in den Tod stürzten woll-
te, gehe ich mit ihr auf den Spielplatz. Würde ich auch gerne im Wald sitzen und meditativ ein eigenes
Caroheim bauen, das nur meins ist und wo garantiert auch nur Platz für eine Person ist? Drei mal darfst du
raten…