Page 3 - Familymade Magazin Ausgabe Frühjahr 2021
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2021
JUBILÄUMSJAHR
100 JAHRE BURGENLAND 750 JAHRE PÖTTELSDORF
65 JAHRE WEINGUT
NACH VIELEN ENTBEHRUNGSREICHEN MONATEN GIBT ES ENDLICH WIEDER GRUND ZUM FEIERN: ALS LETZTES BUNDESLAND KAM 1921 DAS BURGENLAND ZU ÖSTERREICH. DIE ERSTE URKUNDLICHE ERWÄHNUNG
VON PÖTTELSDORF JÄHRT SICH HEUER ZUM 750. MAL UND DER VORLÄUFER DER DOMAINE PÖTTELSDORF WURDE VOR 65 JAHREN GEGRÜNDET – NA DANN PROST!
Österreich ist komplett.
Als 1918 die Habsburgermonarchie zerfiel, stell- te sich die Frage der Zugehörigkeit des schmalen Streifens, der Deutsch-Westungarn genannt wur- de. Die Siegermächte des Ersten Weltkrieges spra- chen das Gebiet, das fortan „Burgenland“ genannt wurde, Österreich zu. Die Angliederung erfolgte im Jahre 1921 – die logische Hauptstadt, Öden- burg (Sopron), blieb nach einer Volksabstimmung allerdings bei Ungarn. Das kleine Land mit seinen vier anerkannten Volksgruppen (mehrheitlich Deutsche, außerdem Ungarn, Burgenland-Kroa- ten und Roma) wurde anfangs als Armenhaus Österreichs belächelt. Seit dieser Zeit hat sich das Burgenland zu einer Region mit höchster Lebens- qualität und florierender Wirtschaft entwickelt. Nicht zuletzt aufgrund des Beitritts zur Euro- päischen Union im Jahre 1995 nahm das Land einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung. Es profitierte von hohen Förderungen, die umsich- tig in touristische Projekte, wie Thermen, in In- frastruktur, in Betriebsansiedelungen und in Bil- dung investiert wurden. Das Burgenland ist auch ein Vorzeigeland der erneuerbaren Energie, das dank Windkraft mehr Strom erzeugt als im Land verbraucht wird. 100 Jahre nach der Angliederung an Österreich, nach Jahrzehnten am Rand des Ei- sernen Vorhanges, ist das Burgenland heute ein beliebter Lebens- und dynamischer Wirtschafts- raum im Herzen Europas.
Pöttelsdorf und der Wein
Der Name Pöttelsdorf wurde zum ersten Mal im Jahr 1271 in einem Schriftstück erwähnt, das den Verkauf eines Grundstückes beurkundete. Niko- laus von Schattendorf verkaufte seinen 210 Joch umfassenden Besitz um 15 Mark Wiener Pfennige an Paul von Pöttelsdorf. Der Landbesitz wies sie- ben Häuser auf, in denen fünf Bauern wohnten. Ferner gehörten zu diesem Besitz sieben Wein- gärten und eine Wiese. (Quelle: Dr. Hans Paul, 725 Jahre Pöttelsdorf)
Von der Genossenschaft zur Marke
1956 gründeten 44 innovative Weinbauern die „Winzergenossenschaft Pöttelsdorf“, um künftig gemeinsame Sache zu machen. Schon damals wur- de auf die Qualität des Weines großer Wert gelegt. 1970 schrieb man strenge Maßnahmen zur Quali- tätssteigerung fest und beschloss, die bodenstän- dige Sorte „Blaufränkisch“ in Zukunft besonders zu forcieren. Mit dem neuen Winzerkeller an der B50 begann 1969 eine erfolgreiche Ära, in der Pöttels- dorfer Blaufränkisch zum Inbegriff qualitätsvollen Rotweines wurde. Mit dem Fass 2 konnte bereits 1980 – als Wein in Österreich meist noch in Li- ter- und Doppelliterflaschen gefüllt wurde – eine erfolgreiche Marke etabliert werden. Der Fass 2 ist noch heute eines der beliebtesten Produkte des Unternehmens, das 2002 in „Domaine Pöttelsdorf“ umbenannt wurde und seit 2009 höchst professio- nell als Familienweingut geführt wird. Seit 2016 hat sich die Marke „Domaine Pöttelsdorf Family- made“ sehr erfolgreich am Markt positioniert.
Weinlesefest
Freude in Flaschen gefüllt
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www.domaine-poettelsdorf.at
Die kleine Gemeinde liegt idyllisch im Wulkatal und erhebt sich im Süden sanft gegen den Marzer Kogel – hier befindet sich auch das traditionelle Weinbaugebiet. Landschaftlich sehr reizvoll und mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt, ist die Gemeinde Pöttelsdorf Teil des Naturparks Ro- salia-Kogelberg. Das fruchtbare Land war sicher ei- ner der Gründe, warum sich Menschen hier schon sehr früh angesiedelt haben. Archäologische Fun- de belegen Siedlungen bis in die Jungsteinzeit, vor etwa 6.000 Jahren. Dass hier schon seit mehr als 2.500 Jahren Weinbau betrieben wird, ist ebenfalls wissenschaftlich dokumentiert.