Page 3 - Die Kita als Ort der Identität und Gemeinschaft
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was es zu essen gibt, wo es herkommt, wer es gekauft/zubereitet hat, über Vorlieben und Essensregeln, über
Papas Motorrad und dass Opa mich heute abholt.
7.4 Mädchen und Jungen – geschlechtersensible (genderbewusste) Pädagogik
Geschlechtersensible Erziehung ist ein zentraler Bestandteil einer inklusiven Pädagogik. Sie stellt die
Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen in den Mittelpunkt. Dabei orientieren wir uns an der Individualität
eines jeden Menschen und nicht an gesellschaftlichen bzw. kulturellen Rollenerwartungen von Mädchen und
Jungen.
Das Kind
o entwickelt eine eigene Geschlechtsidentität mit der es sich sicher und wohl fühlt
o erwirbt ein differenziertes und vielfältiges Bild von möglichen Rollen von Männern und Frauen
o erkennt das andere Geschlecht als gleichwertig und gleichberechtigt an
o nimmt Unterschiede zum anderen Geschlecht wahr und wertschätzt diese
o erkennt, dass eigene Interessen und Vorlieben nicht an die Geschlechtszugehörigkeit gebunden
sind
o hat viele Möglichkeiten, geschlechterbezogene Normen, Werte, Traditionen und Ideologien (z. B.
Mädchen interessieren sich weniger für Technik, Jungen spielen nicht mit Puppen etc.) kritisch zu
hinterfragen
o beurteilt andere Kinder nicht vorrangig aufgrund ihres Geschlechtes, sondern lernt sie in ihrer
individuellen Persönlichkeit wahrzunehmen
o lernt (andere) kulturelle Vorstellungen über Geschlechteridentitäten kennen und sie zu respektieren