Page 2 - Soll Schach olympisch werden

Unsere Besucher haben das Wort [1]

Christian Midderhoff von den Schachfreunden Neuenrade eröffnet unsere Diskussion zur
Frage „Soll Schach olympisch werden?“

„Soll Schach olympisch werden? fragen wir seit 29. Oktober unsere Besucher, und natürlich
sind wir dankbar über Ihre fundierte Meinungsäußerungen, die uns sogar drei Buchpreise
wert sind.

Jetzt veröffentlichen wir den ersten Beitrag, den uns Christian Midderhoff aus dem
Sauerland am heutigen Freitag [1. November] per Email zugesandt hat. Der 35-jährige
Maschinenbauingenieur ist 1. Vorsitzende der Schachfreunde Neuenrade
[http://www.schachfreunde-neuenrade.de/home/home.html].

Hallo Herr Stolze,

ich habe mir mal zu dieser Frage einige Gedanken gemacht.

Zunächst klingt die Frage sehr einfach, weil man sie im Prinzip mit einem Wort beantworten
kann.

Daher beantworte ich die Frage mal nach meinem Interesse: JA!

Doch so einfach ist das ganze nicht, denn nun wird es immer komplexer und es treten weitere
Fragen auf. Gehen wir also mal davon aus, dass Schach olympisch wird.

Fangen wir mal mit einer weiteren einfachen Frage an: Wo soll man Schach ansiedeln?
Sommer- oder Winterspiele? Wenn man sich die Saison der Schachligen so betrachtet, dann
gehen diese meist von September bis Mai, also liegen eher im Winter. Doch finden die
Winterspiele meist im Februar statt, also mitten in der Schachsaison. Vielleicht dann doch
eher Sommerspiele. Passt ja auch wesentlich besser in den Terminkalender. Außerdem ist es
vielleicht auch für Schachtouristen eher interessanter? Und bei Sommerspielen kann man das
ganze vielleicht auch Open-Air im Olympiastadion stattfinden lassen, aber ich glaube, dass
geht dann doch zu weit.

Als nächstes kommen wir nun zum Zeitplan. Die Olympischen Spiele dauern offiziell meist 16
Tage, wobei einige Sportarten (z.B. Fussball) auch mit den Vorrundenspielen teilweise schon
vor der Eröffnungsfeier anfangen, damit die Medaillen dann auch vor der Schlussfeier
vergeben sind.

Aber wie soll das nun für Schach aussehen? Gehen wir einmal davon aus, dass die
Disziplinen Blitzschach, Schnellschach, Normalschach sowie Mannschaftsblitz,
Mannschaftsschnellschach und Mannschaftsnormalschach stattfinden sollen, also sechs
Disziplinen. Gehen wir des weiteren davon aus, dass jedes Land eine Mannschaft pro
Disziplin stellt und 4-5 Spieler in jeder Einzeldisziplin. Heißt also, dass es über 200
Mannschaften und so ca. 1000 Einzelspieler sein werden. Dies bedeutet dann einen straffen
Zeitplan sowie die Einteilung in Vorgruppen oder ein KO-Modus wie er zuletzt beim Weltcup
angewendet wurde.