Page 15 - VZ 9 Januar 2016
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WALDDÖRFER GYMNASIUM
So spannend kann Schule sein!
Bildungspreis für Volksdorf
Jährlich verleihen
Hamburger Abendblatt und Haspa den mit insge- samt 100.000 Euro dotierten „Hamburger Bildungspreis“ an zehn Einrichtungen für vorbildliche und innovative Projekte. Auf der Bühne des Theaters Kehrwieder nahmen Lehrer und Schüler des Volks- dorfer Gymnasiums diesen Bil- dungspreis entgegen. „Hiermit würdigen wir den Mut neue Wege zu gehen. Durch die Stu- dienzeit am Walddörfer-Gym- nasium ist eine neue dynami- sche Lernkultur entstanden“, betonte Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa, in seiner Laudatio.
Die Idee dahinter ist, dass wir selbstständiger arbeiten und für uns mehr Entscheidungen tre en, wie wir eigentlich lernen wollen.
Maximilian., Schüler des Jahrgangs 11
Darum geht´s:
Täglich verändert sich um 9.30 Uhr für eine Stunde das Ler- nen am Walddörfer-Gymnasi- um. Über 1.000 Schüler dür- fen dann selber entscheiden, in welchem Raum, bei welchem Lehrer, mit welchen Mitschü- lern und in welchem Fach sie Aufgaben aus einem Aufgaben- pool bearbeiten. Dabei stehen über 40 Lehrer in der veränder- ten Rolle des Lernbegleiters be- ratend und unterstützend zur Verfügung. Aber nicht nur sie, auch ältere Mitschüler kön- nen ihr Wissen und ihre Kom- petenzen in der Studienzeit an jüngere Schüler weitergeben. Maximilian, Schüler des Jahr- gangs 11: „Die Idee dahinter ist, dass wir selbstständiger arbei- ten und für uns mehr Entschei- dungen tre en, wie wir eigent- lich lernen wollen.“ Wem Phy- sik leicht fällt, der investiert mehr Lernzeit in Englisch. Wer sich auf eine Mathearbeit vor- bereitet, wendet sich mit sei- nen Fragen an einen Mathe-
Karoline Wirth-Geib (Didaktische Leitung) im Gespräch mit dem Schulsenator
Stuidenzeit als Ergänzung des überwiegend lehrerge- lenkten Fachunterrichts
Schulleiter Jürgen Solf sieht in der Studienzeit eine wich- tige Ergänzung des überwie- gend lehrergelenkten Fach- unterrichts: „Gymnasiale Bil- dung braucht sehr gute Lehrer und zugleich Freiräume, in de- nen Schüler lernen, ihr Lernen selbst in die Hand zu nehmen, es zu planen und zu reflektie- ren. Mit der täglichen Studien- zeit scha en wir diese begleite- ten Freiräume, in denen unsere Schüler Selbstwirksamkeit er- fahren und wesentliche Kom- petenzen für ein Studium und ein lebenslanges Lernen erwer- ben.“
Gestaltung des Lernens auf Augenhöhe
Damit agieren die Schüler bei der Gestaltung des Lernens auf Augenhöhe mit den Lehrern. Karoline Wirth-Geib, didakti- sche Leitung: „Der gegenseiti- ge Lerndialog, der ist eigentlich das, was sich hier entwickelt und so Spaß macht.“
Schulsenator Ties Rabe zeig- te sich interessiert an dieser Veränderung der gymnasialen Lernkultur und kündigt an, die Studienzeit bei einem Besuch der Schule genauer kennenzu- lernen. Mittlerweile haben sich auch Schulen aus Schleswig Holstein und Hamburg vor Ort von der Praxis der Studienzeit und den gewachsenen Lern- kompetenzen der Schüler über- zeugen können.
Hiermit würdigen wir den Mut neue Wege zu gehen. Durch die Studienzeit am Wald- dörfer-Gymnasium ist eine neue dynamische Lernkultur entstanden.
7 Walddörfer-Gymnasium Im Allhorn 45, 22359 Hamburg Tel. 040 428 969 30
Lehrer und Schüler des Walddörfer-Gymnasiums mit Schulsenator Ties Rabe
lehrer seiner Wahl. Wer schnel- ler lernt, nutzt die Studienzeit zur Vorbereitung auf einen der zahlreichen Wettbewerbe. Da- bei geht die Selbstständigkeit der Schüler mittlerweile so-
weit, dass Schüler eigene Stu- dienzeitangebote organisieren, indem sie z.B. Zeitzeugen ein- laden oder politische Diskussi- onen zur Flüchtlingsthematik organisieren.
Januar 2016 VolksdorferZeitung 15


































































































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