Page 16 - VZ 26 Volksdorfer Zeitung Dezember 2017
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  GESCHÄFTSÜBERGABE
SIMON bleibt SIMON !
Die Geschichte unseres Frischemarktes an der Weißen Rose
Folgejahren unter dem SPAR- Logo  rmierte.
Tochter Monika (verheira- tete Kleemann) war nicht au- tomatisch in den Familienbe- trieb eingebunden. Sie such- te ihre eigenen Wege, wähl- te den Beruf der Floristin und erfüllte sich - nach erfolgrei- chem Abschluss ihrer Ausbil- dung - den Traum, für einige Zeit in den USA zu arbeiten und dort ein wenig Land und Men- schen kennen zu lernen. Nach ihrer Rückkehr erzählte ihr Va- ter Wolfgang, dass die SPAR eine quali zierten Mitarbeite- rin suche, die für P ege und Beratung der Blumenabteilun- gen in den SPAR und EURO- SPAR-Märkten zuständig sein solle. Tochter Monika bewarb sich, konnte überzeugen und begann, nach Jahren im Innen- und Außendienst, Floristinnen für die großen Blumenabteilun- gen des Unternehmens auszu- bilden. Eine ihrer vielen positi- ven Wesensarten ist ihre Fähig- keit neue Herausforderungen anzunehmen, engagiert und er- folgreich umzusetzen. Das Un- ternehmen war von ihrer fri- schen, unbekümmerten Art, die sie sich bis heute erhalten hat, begeistert und betraute sie nun, von München aus, die oberbay- rischen SPAR-Filialen mit ihren jeweiligen Blumen- sowie die Gemüse- und Obstabteilungen zu betreuen sowie Mitarbeiter zu schulen und zu beraten. Hin- zu kam der Aufbau eines Blu- men-Direktimportes aus Däne- mark und Holland.
VON HARRY HALLER
Der Wiederaufbau nach
dem Zweiten Weltkrieg war geprägt von dem Willen zum Neubeginn, von Fleiß und der Vision eines besseren Le- bens in Harmonie und Frieden. Millionen Menschen waren ver- trieben und suchten einen neu- en Anfang. So erging es auch Wolfgang Simon, der 1936 in Schlesien geboren wurde und mit seinen Eltern und Ge- schwistern, nach langen Wir- rungen, Anfang der 50er Jah- re eine neue Heimat in Nord- deutschland fand. 1954 er- warb er in Oldenburg/Holstein die Mittlere Reife und begann eine Ausbildung zum Großhan- dels-Kaufmann. Der monatli- che Lohn war gering, „Lehrjah- re“ waren keine „Herrenjahre“. Für monatlich 30 DM galt es im ersten Lehrjahr im Lager zu ar- beiten. 100kg Zuckersäcke zu wuchten, das ist auch für einen jungen Mann eine Knochen- arbeit, die man nicht vergisst. Immerhin, im zweiten Lehr- jahr gab es monatlich bereits 45 DM. Nun galt es Vertreterpro- visionen auszurechnen, Prei- se für Packungsgrößen und Ge- binde auswendig zu lernen und so die Grundlage eines klugen, gerechten und gewinnbringen-
den Handelns zu verstehen. Im dritten Lehrjahr wurden mit dem Geschäftsfahrrad Wa- ren ausgeliefert. Hierbei waren, bei Wind und Wetter, Strecken von Oldenburg nach Eutin kei- ne Ausnahme. Nach erfolgreich bestandener Prüfung zeigte sich nun ein gut ausgebildeter, zutiefst sachkundiger und mo- tivierter Kaufmann, der mit sei- nen 22 jungen Jahren - im ei- genen VW-Käfer - als selbstän- diger Vertreter in der Region Lübeck unterwegs war. Doch nicht nur im Beruf hatte Wolf- gang Simon sein Glück gefun- den. Auch privat war ihm das Schicksal gewogen. Er heirate- te seine Frau Karin und Tochter Monika wurde geboren.
Rasanter Aufschwung der Spar-Märkte in den 60ern
Anfang der 60er Jahre nahm die Handelskette SPAR einen rasanten Aufschwung. Mitar- beiter wurden gesucht. Wolf- gang Simon bewarb sich und fand eine neue Wirkungsstätte in Hamburg, wo er in der Fabri- ciusstraße, in einem der ersten vier SPAR-Supermärkte, seinen Dienst antrat. In den Folgejah- ren half er weitere SPAR-Su- permärkte mit zu begründen. 1965 wurde Sohn Michael ge- boren. Die Familie zog von Lü-
beck nach Volksdorf. 1967 stell- te Simon einen jungen Assis- tenten ein. Dieser war so tüch- tig, dass er in der Folgezeit zum Hauptgeschäftsführer der SPAR avancierte. Doch, der exzellen- te Draht zwischen dem neuen Chef und seinem ehemaligen Vorgesetzten Simon blieb ein starkes und bewährtes Band.
In den Folgejahren prägte Wolfgang Simon die Führung verschiedener Märkte, organi- sierte später den Einkauf des Non-Food-Bereichs und stieg 1980 zum Vertriebschef auf. Seine vielfältigen Erfahrun- gen mit Menschen, Strukturen und Produkten weckten den Wunsch nach Selbständigkeit.
Eigener Spar-Supermarkt in Volksdorf 1987
Der Lebensmitteleinzelhan- del war im Umbruch. Der ge- waltige Konzentrationsprozess bedingte zunehmend Kapital. Die SPAR wurde zur AG um- gestaltet und erwarb u.a. auch die renommierte Firma „Johs. Schmidt“. In der Volksdorfer Filiale gab es, zusammen mit Ehefrau Karin (einer gelernten Einzelhandelskauffrau), ein zweimonatiges Volontariat. An- fang 1987 übernahmen Wolf- gang und Karin Simon ihren ei- genen Supermarkt, der in den
Monika (4. v. l.) und Thomas Kleemann (2.v.l.) mit ihrem SIMON-Team
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