Page 10 - Volksdorfer Zeitung - November 2017
P. 10

Der Kampf um St. Gabriel geht weiter
ST. GABRIEL
Konzerthalle, Kulturkirche, Kinderhospiz: Tragfähige Pläne gesucht
Im Oktober 2016 wur-
de der Beschluss, den Betrieb in St.Gabriel einzu- stellen, bis zum 31.Dezember 2017 ausgesetzt. Der „Förder- verein St. Gabriel“ hatte zuge- sagt, die Finanzierung der Be- triebskosten mit mindestens 20.000 Euro im Jahr 2017 zu unterstützen. Zugleich wurde der „Fachausschuss St.Gabriel“ gegründet, der über die Zu- kunft dieser Kirche am Soren- remen, im Kontext der Gesamt- gemeinde, beraten sollte. Eine Gruppe von Architekturstuden- ten um Frau Prof. Zülch wur- de Anfang des Jahres beauf- tragt, Ideen zu einer alternati- ven Nutzung von St.Gabriel un- ter dem Thema „Weiterbauen“ zu entwickeln. Die Hambur- ger Architektin und Dozentin an der Fachhochschule Hildes- heim erarbeitete mit ihren Stu- denten Nutzungskonzepte, die im Frühsommer vorgelegt und im Fachausschuss ausführlich diskutiert wurden.
Vor vier Wochen, auf der gut besuchten Gemeindeversamm- lung am 6.Oktober, präsentier-
te Pastor Jasper Burmester die- se studentischen Entwürfe:
1. Die Kirche als Konzerthalle und Theater, ein Anbau als Un- terkunft für die Künstler. Hier stellt sich die Frage, ob die Idee zum Standort passt.
2. Die Kirche als Veranstal- tungsort für Musiker- und Künstler-Workshops und Neu- bau von kleinen Häusern als Unterkunft.
3. Neubau für betreutes Woh- nen, die Kirche wird als Ge- meinschaftsraum genutzt.
4. Zwei verschiedenen Entwür- fe für den Neubau eines Kolum- bariums (überdachte Urnen- grabstätte), die Kirche bleibt als Trauerhalle erhalten.
5. Kirche als Kulturkirche und Wohnbebauung auf dem hinte- ren Grundstück.
6. Neubau für ein Kinderhospiz, die Kirche wird für therapeuti- sche und Gemeinschaftszwecke genutzt.
7. Pilgerhotel
Alle Entwürfe gehen davon aus,
dass die Kirche umgenutzt wird und der Kirchengemeinde nicht
mehr für gemeindliche Arbeit zur Verfügung steht. Vom Fach- ausschuss weiterverfolgt wur- de die Idee des Kinderhospi- zes, allerdings haben alle in Frage kommenden Träger, auf Anfrage, kein Interesse an ei- nem Standort in Volksdorf ge- äußert. Auch die Einrichtung eines Kolumbariums erscheint realistisch, allerdings nicht au- ßerhalb der Kirche, sondern im Gebäude, beginnend z.B. in der Kapelle, dann eine sukzessi- ve Ausdehnung auf die gesam- te Kirche, also eine allmähliche Umnutzung.
Rein kirchliche Nutzung oberste Priorität
A. Lauenstein betonte, dass die rein kirchliche Nutzung durch die Kirchengemeinde Volksdorf für den Fachausschuss obers- te Priorität hat, sofern dies kos- tenneutral für den Haushalt der Kirchengemeinde möglich ist. Nach vorläu gen, ungeprüf- ten Berechnungen scheint es möglich, durch die Bebauung des hinteren Grundstückes mit Wohnungen, die zum ortsüb-
lichen Tarif vermietet werden, so viel Erträge zu erzielen, dass der Gemeindehaushalt wesent- lich entlastet wird und die Kir- che St.Gabriel erhalten werden kann.
Familienkirche St. Gabriel, Symbolkirche Rockenhof
Der Fachausschuss hält es aus praktisch-theologischen Erwä- gungen für wünschenswert, bei- de Kirchen zu behalten, da der Rockenhof die typische „Sym- bolkirche“, St. Gabriel die typi- sche „Familienkirche“ ist. (Typi- sierung von J. H. Claussen).
Der Fachausschuss emp ehlt dem Kirchengemeinderat da- her folgende Arbeitsschritte:
1. Erstellen eines inhaltlich- praktischen Konzepts für die Gesamtgemeinde
2. Beauftragung eines aktuellen Gutachtens zum Sanierungsbe- darf
3. Erstellen eines Sanierungs- konzepts
4. Ideen für Fundraising
In einer sich anschließenden
Aussprache berichtete die Syn-
Moratorium verlängert – wie geht es weiter ?
10 VolksdorferZeitung November 2017


































































































   8   9   10   11   12