Page 90 - Aufruf zur Einheit
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Aufruf zur Einheit
Freundschaft und Toleranz gegenüber Nicht-Muslimen. Die
Geschichte der vergangenen 1400 Jahre ist voller Beispiele für
die Flucht von Christen und Juden, die in anderen Regionen un-
terdrückt wurden, in den Herrschaftsbereich der Muslime.
Diese Tatsachen muß man sich in einer Zeit vor Augen halten,
die wie heute so sehr des Friedens bedarf. Allah beschrieb im
Quran den Gläubigen als einen Charakter von angenehmer
Wortwahl, der von Streit und Auseinandersetzung Abstand
nimmt, auch den größten Opponenten gegenüber maßvoll und
freundschaftlich gegenübertritt, der bescheiden, geduldig und
liebevoll ist. Betrachtet man die Quranischen Verse, dann er-
kennt man, dass ein maßvoller, angenehmer und toleranter Stil
die gemeinsame Eigenheit aller Propheten ist. Allah beschrieb
den Propheten Abraham (Fsai) als “fürwahr mitleidsvoll und
milde” (Sure at-Tauba, 114). Ein Vers, in dem die Moral
Muhammads (s.a.w.s) beschrieben wird lautet folgendermaßen:
Und dank der Barmherzigkeit Allahs warst du gütig zu
ihnen. Wärst du aber grob und hartherzig gewesen, so
wären sie von dir davongelaufen... (Sure Al-Imran, 159)
Muslime, die verpflichtet sind, die religiöse Moral zu er-
klären, Menschen nicht zu unterdrücken und zu zwingen und
selbst dem hartnäckigsten Leugner gegenüber freundlich zu
sein, können nicht radikal sein. Denn Radikalismus bedeutet,
das Gegenteil all der aufgezählten Eigenschaften zu praktizie-
ren.
Wenn die Muslime wütend wurden, dann wurden sie im
Quran als intelligente, gemäßigte und ausgeglichene Menschen
beschrieben, die diesen Zustand überwanden. Stets bevorzugen
sie versöhnlich zu sein, Auseinandersetzungen friedlich zu lö-
sen und die positiven Seiten der Ereignisse zu sehen. Sie verhal-
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