Page 159 - Das Wunder der Schöpfung in den Pflanzen
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ie Fähigkeit, Zeit zu messen, ist eine Fähigkeit, die man nicht
unbedingt bei anderen Lebewesen als den Menschen
D erwartet. Man könnte denken, dass diese auf Menschen
beschränkt ist, aber sowohl Pflanzen als auch Tiere haben einen
Zeitmessungsmechanismus oder eine „biologische Uhr“.
Die biologische Uhr in den Pflanzen
Als in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts zwei deutsche
Wissenschaftler, Erwin Buenning und Kurt Stem, die Bewegung von
Bohnenpflanzenblättern untersuchten, sahen sie, dass die Pflanzen ihre
Blätter über Tag der Sonne entgegen strecken und nachts vertikal nach
oben schließen, um eine Schlafposition einzunehmen.
Ungefähr 200 Jahre bevor diese zwei Wissenschaftler ihre
Entdeckungen veröffentlichten, hatte der französische Astronom Jacques
d’Ortuous de Marian ebenfalls beobachtet, dass Pflanzen einen solchen
regelmäßigen Schlafrhythmus besitzen. Experimente in dunkler
Umgebung, wo Temperaturen und Feuchtigkeit kontrolliert wurden,
zeigten, dass sich diese Situation nicht ändert und dass Pflanzen im
Innern Systeme besitzen, die die Zeit messen.
Unter natürlichen Bedingungen wählen Pflanzen bestimmte Zeiten
für bestimmte Aktivitäten. Sie tun dies in Übereinstimmung mit gewissen
Veränderungen des Sonnenlichts. Da ihre inneren Uhren nach dem
Sonnenlicht ausgerichtet sind, vollbringen sie ihre Aktivitäten in einem
Rhythmus von 24 Stunden. In anderen Fällen gibt es Rhythmen, die
wesentlich länger als 24 Stunden dauern. 55
Wie lange diese rhythmischen Verhaltensänderungen auch dauern,
es gibt einen Punkt, der sich nicht verändert. Dieser Rhythmus existiert,
um das Leben der Pflanze und das Überleben der Generationen zu
sichern. Die Veränderungen finden immer zur geeignetsten Zeit statt.