Page 163 - Das Wunder der Schöpfung in den Pflanzen
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HARUN YAHYA (ADNAN OKTAR)                   161


            für eine volle Kriegsausrüstung findet sich bei Platanen. Mit Hilfe einer
            speziellen Flüssigkeit, die sie von ihren Blättern absondert, vergiftet die
            Platane systematisch den Boden unter ihrem Stamm derart, dass nicht
            einmal der kleinste Grashalm dort wachsen kann. Obwohl sie dieses
            giftige Material in ihrem eigenen Körper enthält, wird die Platane nicht
            selbst dadurch geschädigt.
                 Pflanzen, die keine Beine haben, die sie davontragen könnten, wenn
            sie angegriffen werden und keine Organe, mit denen sie kämpfen
            könnten, haben neben ihren Sekreten noch viele andere
            Verteidigungsmechanismen, um ihren Feinden entgegenzutreten. Es
            besteht sogar die Möglichkeit, innerhalb dieser Mechanismen zu
            kommunizieren. Einige Pflanzen verbreiten ein Sekret an dem Ort, wo sie
            gebissen werden, welches dem Verdauungssystem des Insekts schadet
            oder ihm ein falsches Völlegefühl gibt. Zur selben Zeit gibt das Blatt vom
            beschädigten Teil Jasmoniksäure ab und warnt dadurch andere Blätter,
            damit sie sich verteidigen können.
                 Um sich zu verteidigen, verwenden Getreide- und Bohnenpflanzen
            parasitäre Wespen als Söldner. Wenn eine Raupe ihre Blätter besucht,
            ziehen sie Wespen zu diesem Punkt an, indem sie ein besonderes Sekret
            abgeben. Die Wespen setzen dann ihre Larven auf den Raupen ab, die die
            Pflanze angreifen. Die wachsenden Larven verursachen dann den Tod
            der Raupen und retten somit die Pflanze. Manche Pflanzen enthalten
            giftige Bestandteile in ihren Strukturen. Diese haben Auswirkungen, die
            manchmal anziehend auf Tiere und Insekten wirken, manchmal
            furchterregend sind, manchmal Allergien verursachen und manchmal
            tödlich sind.
                 Zum Beispiel vermeiden Schmetterlinge Pflanzen der Gruppe von
            Kreuzblütlern (Senfe) und können sich nicht dem Heidekraut nähern,
            denn dessen Blüten enthalten giftiges Sinigrin. Aus diesem Grund
            befinden sich Schmetterlinge eifrig auf Nahrungssuche bei der
            Umbelliferae, da sie wissen, dass diese kein Gift trägt. Wie Schmetterlinge
            lernen konnten zwischen ihnen zu unterscheiden, ist auch eine Frage, die
            auf eine Antwort wartet. Es ist unmöglich für den Schmetterling, dies aus
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