Page 103 - Die Erschaffung des Universums
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Der Blaue Planet 101
Wir eilen weiter und kommen zu Merkur, einer kleinen, felsigen
Welt, bombardiert von der Hitze und Ausstrahlung der Sonne. Seine eige-
ne Rotation wurde durch seine Nähe zur Sonne so verlangsamt, dass der
Planet in der Zeit, die er benötigt, die Sonne zweimal zu umkreisen, nur
drei volle Umdrehungen um seine eigene Achse macht. In anderen
Worten, zwei "Jahre" auf Merkur entsprechen drei seiner "Tage".
Aufgrund dieses ausgedehnten Tag-und-Nacht-Zyklus wird eine Seite
von Merkur extrem angeheizt, während die andere extrem abkühlt. Der
Temperaturunterschied zwischen der Tages- und der Nachtseite von
Merkur beläuft sich auf 1000°C. Selbstverständlich ist unter solchen
Umweltbedingungen kein Leben möglich.
Zusammenfassend können wir feststellen, dass von den acht
Planeten die wir uns ansahen, einschließlich ihrer dreiundfünfzig
Satelliten, nicht einer irgend etwas bieten konnte, das als Lebensraum
gedient haben könnte. Jeder von ihnen ist eine leblose Kugel von Gas, Eis
oder Felsbrocken. Doch wie sieht es mit dem Blauen Planeten aus, den
wir vor einiger Zeit übersprungen hatten? Er ist einer, der sich sehr von
den anderen unterscheidet. Mit seiner gastfreundlichen Atmosphäre und
Oberflächenbeschaffenheit, den auf ihm vorherrschenden Temperaturen,
seinem Magnetfeld und Vorräten an Elementen und seiner gerade richtig
abgestimmten Entfernung von der Sonne, erscheint es fast so, als ob er
speziell dazu geschaffen wurde, eine Heimstätte für das Leben zu sein.
Und, wie wir sehen werden, ist genau das der Fall.
Eine kurze Abweichung und Warnung über "Angleichung"
Im Rest dieses Kapitels werden wir die Eigenschaften der Erde
untersuchen, die es klar machen, dass unser Planet speziell dazu erschaf-
fen worden war, um das Leben zu beherbergen. Bevor wir das tun, müs-
sen wir jedoch eine kurze Abweichung machen, um die Möglichkeit
irgendwelcher Missverständnisse auszuschalten. Diese Abweichung ist
speziell für diejenigen gedacht, die daran gewöhnt sind, die
Evolutionstheorie als eine wissenschaftliche Wahrheit hinzunehmen und
die stark an das Konzept der "Anpassung" glauben.