Page 39 - Nur Liebe kann den Terror beenden
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Ziel. Der Psychotherapeut Philip Chard,
Journalist bei der Zeitung Journal Sentinel unter-
suchte, wie Terroristen die Grausamkeiten gegen
wehrlose Menschen rechtfertigen und beschreibt in sei-
nem Artikel mit dem Titel "Terrorists view us as targets, not as hu-
mans" (Terroristen sehen uns als Ziele, nicht als Menschen)
folgendermaßen die Logik der Terroristen:
Wissenschaftler haben die psychologischen Gründe unter-
sucht, die hinter dem Verhalten von Terroristen stehen. Das
Interessante dabei ist, dass sie die Fähigkeit haben, ihre Opfer
nur als quasi statistischen Gegenstand, als Objekt zu betrach-
ten, das als Mensch lediglich auf ihrer Opferliste auftaucht.
Sie suchen weder eine menschliche Beziehung zu ihren
Opfern noch die Aufnahme von Beziehungen, wie sie zwi-
schen Freunden oder Liebenden üblich sind. Ganz im
Gegenteil bemühen sie sich darum, die Opfer nur als Figuren
in einem politischen Schachspiel zu betrachten. Terroristen
verstehen sich selbst deshalb auch nicht als Menschen, die an-
dere Menschen auslöschen. Mit Leichtigkeit und ohne irgen-
detwas dabei zu fühlen, erniedrigen sie uns in ihrer
Gedankenwelt zu nicht-menschlichen Zielobjekten, um uns so
töten zu können, als ob es sie nichts anginge...
Für Terroristen gelten die von ihnen verfolgten Ziele – welche
auch immer diese sein mögen – als hinreichend heilig, edel
oder von der Art, dass für sie alles riskiert werden muss.
Deshalb glauben sie sich selbst bei von ihnen veranstalteten
Massakern im Recht. Für Terroristen zählen nicht
Menschenleben, sondern politische Ergebnisse. Für sie ist
nicht der Mord wichtig, sondern die Wirkung des Mordes.
Terroristen wollen Hoffnung, Begeisterung und Lebensart
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